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«Wir müssen Gas geben»

Am Freitagabend stimmte sich die SP Toggenburg beim traditionellen Neujahrsempfang im Chössi-Restaurant in Lichtensteig gemeinsam mit der Präsidentin der SP Kanton St. Gallen, Monika Simmler, auf das Wahljahr 2015 und die kommenden politischen Aufgaben ein.

Toggenburg. Zwar musste man auf den Präsidenten Hansheiri Keller verzichten, der wegen Krankheit ausfiel, doch sprang hier Donat Ledergeber als Moderator des Abends in die Bresche. Denn neben der Geselligkeit stimmte man sich beim Neujahrsempfang auch traditionell auf das kommende politische Jahr ein.

SP-Kantonalpräsident Monika Simmler konnte sich in ihrer Ansprache dabei vor allem freuen, dass die Partei im Toggenburg, welches weder der grösste Wahlkreis im Kanton, noch eine traditionelle Hochburg der SP ist, immer auf engagierte Genossinnen und Genossen zählen kann. Denn dies werde auch im neuen Jahr wichtig werden, rechnet man doch mit einem wichtigen Abstimmungskampf zu mindestens einer der beiden im vergangenen Jahr eingereichten Initiativen für Steuergerechtigkeit und mehr Prämienverbilligungen. Auch gab sich Monika Simmler kämpferisch, dass man allfälligen weiteren Sparmassnahmen auf Kantonalebene nötigenfalls etwas entgegensetzen müsse.  

Zweimal hinschauen
Auch auf nationaler Ebene wird man mit zwei Nein-Parolen der CVP-Familien-Initiative entgegentreten. «Diese ist ein Milliardengeschenk an gut situierte Familien», bemängelte sie, dass jene, die eine Entlastung benötigen, dabei leer ausgehen. Auch bei anderen, «nur auf den ersten Blick sympathischen Vorlagen», beschwor die Präsidentin den Kampfgeist herauf, wie zur grünliberalen Initiative für eine Energiesteuer. «Sie macht die Staatsfinanzen vom Energieverbrauch abhängig, was ein Interesse an einem höheren Energieverbrauch mit sich bringt.» Als kleinen Erfolg und Motivation wertete sie die Ergebnisse zum Referendum gegen die zweite Gotthard-Röhre.

Neben der Abstimmung zur SP-Erbschaftssteuerinitiative und den Bemühungen um eine grössere Verteilungsgerechtigkeit, war der Blick auch auf die anstehenden Wahlen zu richten. Diesbezüglich rief sie zur Geschlossenheit und Einsatz auf. «Alle Mitglieder und Sympathisanten müssen Gas geben. Dieser Wahlkampf wird kein Zuckerschlecken. Unsere Gegner werden auch nicht schlafen», motivierte Monika Simmler die Toggenburger Parteigenossinnen und -genossen.

Gut eingestimmt ins Wahljahr
So eingestimmt, konnte man sich beim Neujahrsempfang für die kommenden Aufgaben austauschen und in Position bringen. Musikalisch mitreissend begleitet wurde dies von Katja Bürgler-Zimmermann am Schwyzerörgeli. Als Schülerin von Willi Valotti, die ihren Bachelor of art in music mit dem Schwerpunkt Volksmusik und den Master in Musikpädagogik absolvierte, ist sie die erste Frau in der Schweiz, die den Titel des Masters of Schwyzerörgeli trägt. Zudem ist Katja Bürgler als Schwyzerörgelilehrerin an ihrer privaten Musikschule Nesslau tätig und unterrichtet ebenso Jodelgesang.


«Zunächst auf den Kantonsrat konzentrieren» Die SP Toggenburg wird niemanden für die nationalen Wahlen im Oktober nominieren. Woran liegt das? Das liegt daran, dass man grundsätzlich gerne einen Mandatsträger nominiert. Da aber ab der Februar-Session durch den überraschenden Rücktritt von Donat Ledergeber aus dem Kantonsrat ein Wechsel ansteht und ich zu dem Sitz gekommen bin, wie die Jungfrau zum Kind, möchte ich mich zunächst voll darauf konzentrieren. Sich auch gleich auf nationaler Ebene zur Wahl zu stellen kommt für Sie nicht in Frage? Ich möchte mich zuerst in die Aufgaben im Kantonsrat einarbeiten. Eine Kandidatur braucht auch viel Zeit und Energie, die ich zu diesem Zeitpunkt lieber in die Arbeit im Kantonsrat stecken will, statt mich zusätzlich auf eine Kandidatur zu konzentrieren. Es mangelt der regionalen SP also nicht an potentiellem politischem Personal aus dem Toggenburg? Nein, ganz und gar nicht. Zunächst hat die SP St. Gallen trotzdem eine starke Stimmkraft, was uns natürlich sehr freut. Aus unserer Sicht als Toggenburger hoffen wir, dass wir bei den nächsten Kantonsratswahlen einen zweiten Sitz belegen können. Christoph Thurnherr, Wattwil, SP Toggenburg