Amden. – Alle Routen sind farblich markiert, wobei die Farben ähnlich der Skipistenmarkierungen den Schwierigkeitsgrad angeben. Dieser definiert sich durch die Länge der jeweiligen Route und der dabei zurückzulegenden Höhendifferenzen. Während die Wanderwege mit einem Pistenfahrzeug präpariert werden, sind die Schneeschuhouten, wie es für diesen Sport entsprechend gewünscht ist, unbearbeitet.
Da die Wanderlandschaft in Amden auch an ein Wildschutzgebiet grenzt, sollten die vorgegebenen Routen und Wege nicht verlassen werden. Die Wälder dienen als Rückzugsort für viele Tierarten. Zudem wird empfohlen, sich über die aktuellen Schnee- und Lawinenverhältnisse zu informieren, bevor man sich auf den Weg macht. Doch gleich welche Route man wählt, eines haben alle gemeinsam: Die Winterwanderer und Schneeschuhläufer werden in Amden mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Neben den verschiedenen Verpflegungsmöglichkeiten im Arvenbühl ist zudem insbesondere für die Winterwanderer das Bergrestaurant Vordere Höhe interessant. Denn dieses erreicht man ausschliesslich zu Fuss.
Panoramaussichten
Der Weg zur Vorder Höhi besticht durch seine sonnige Lage und die schöne Panoramaussicht. Vom Arvenbüel führt der Weg nach einem kurzen Abstecher in den Heiggenwald in die unberührte Winterlandschaft mit Blick über Wälder bis hinunter ins Toggenburg und über die Churfirstenkette. Über Altschen gelangt man zum Endpunkt Vorder Höhi. Im Bergrestaurant kann verweilt werden, bevor der Rückweg der 6.5 km langen Strecke durch die verschneite Landschaft angetreten wird. Die Wanderung ist in zweieinhalb Stunden zu meistern.
Einen fantastischen Ausblick bietet auch die Route zur Hinteren Höhi, die im Winter als „sonnigster Weg der Region" bezeichnet wird. Die Tour lässt sich von der Bergstation der Sesselbahn Mattstock beginnen und dauert von hier aus knapp eineinhalb Stunden. Der Weg führt gen Strichboden vorbei an der Älplibar zum Plateau Hinter Höhi. Wer die Wanderung bereits im Dorf anfangen und dem ruhigen Strässchen folgen will, muss rund dreieinhalb Stunden einplanen und wird dabei eine Höhendifferenz von 500m zurücklegen.
Auch der Aussichtspunkt Chapf auf 1288 M.ü.M. bietet eine faszinierende Weitsicht. Der Weg von nur 40 Minuten bietet eine wunderbare Route, die im Arvenbüel am Café Leistkamm entlang dem Strässchen bis zum Aussichtspunkt führt. Hier öffnet sich das Panorama über die Berge und den Walensee in seiner vollen Länge inklusive der Halbinsel Betlis über die Glarneralpen, den majestätischen Mürtschenstock bis hin zum Leistkamm, dem höchsten Ammler Berg.
Der Winterwanderweg „Albert Böni-Opawski“ startet im Dorf und führt in Richtung Galluskirche. Von der markanten Brücke über den Fallenbach aus gelangt man weiter zum Kurhaus. Nach drei Kilometern und rund eineinhalb Stunden erreicht man auf dem markierten Weg den Aussichtspunkt Fallen. Zurück geht’s über Hofstetten.
Unterwegs mit Schneeschuhen
Aber auch mit Schneeschuhen und Stöcken ausgerüstet, lässt sich die Schönheit und Stille der verschneiten Ammler Bergwelt in unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden erschliessen. Doch gleich ob steil, lang oder leicht – immer wird man mit einem fantastischen Ausblick belohnt. Dafür werden geführte Schneeschuhtouren angeboten, die durchschnittlich drei Stunden dauern. Die einfache Schneeschuhroute „Altschen“ führt vom Arvenbüel über Schneefelder entlang des vereisten Beerenbachs nach einem kurzen Anstieg auf einem gemächlichen Weg zurück ins Arvenbüel.
Die Tour „Egg“ führt zunächst hinunter zum Beerenbach, bevor der Weg in Richtung des Punktes Egg anzusteigen beginnt, der auf 1470 m.ü.M liegt. Durch verschneite Wälder geht es bequem zurück ins Arvenbüel. Auf der Schneeschuhroute „Schwarzenegg“ gelangt man den roten Markierungen folgend zum Beerenbach. Von dort geht es hoch zur Alp Looch auf 1535 m.ü.M. An der Vorderseite des Flügenspitz gelangt man nach Bärenegg, Schiblerwiti und wieder zum Beerenbach und zurück zum Ausgangspunkt.
Die „Königstour“ auf der Schneeschuhroute „Flügenspitz“ dauert rund viereinhalb Stunden und ist besonders für geübte Schneeschuhwanderer geeignet. Hinunter zum Beerenbach und über die Alp Looch führt der Weg an der Rückseite des Flügenspitz nach Bärenegg und schliesslich durch bezaubernde Bergwälder zur Vorder Höhi. Hier kann die Aussicht vor dem Rückweg über Altschen genossen werden. Eine knappe Stunde kürzer ist der „Fallen Trail“. Dieser führt über Hinterstein und die Fallenbach-Brücke nach Holzli. Über freie Schneefelder gelangt man zum Strichbode. Hier besteht die Möglichkeit zur Hinter Höhi zu wandern oder den direkten Weg zur Walau zu nehmen.