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Von klein auf fasziniert vom Eis

Sie gehört zu den erfolgreichsten Sportlerinnen des Kanton Glarus. Mit der Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen in Turin 2006 im Curling setzte sie sich ein Denkmal. Valeria Spälty ist schon jetzt eine Legende auf dem Eis.

(Bild: zVg)

Riedern - Eine Olympiateilnahme und noch dazu der Gewinn einer Medaille beim grössten Sportereignis der Welt ist wohl der bewegendste Moment im Leben einer Sportlerin oder eines Sportlers. Valerie Spälty aus Riedern konnte sich diesen Traum erfüllen, als sie im Februar 2006 bei den Olympischen Winterspielen in Turin zusammen mit ihrem Team die Silbermedaille im Curling holte. „Die Olympiasaison mit dem Medaillengewinn war definitiv das Highlight“, berichtet die Curlerin Valeria Spälty. Doch bezeichnet sie heute, sieben Jahre später, jedes der Augenblicke auf dem Eis als wichtiges Erlebnis für sich. „Berührt haben mich unzählige Momente nicht nur die Erfolge“, verrät sie.

Unerwartetes Ende
Etliche grosse Triumphe beschreiben den Weg von Spälty als Sportlerin. Neben der Olympischen Medaille gesellten sich noch Gold bei der Europameisterschaft in Örnsköldsvik, Silber in Garmisch-Partenkirchen und Sofia, Bronze in Basel und WM-Bronze in Vernon zu ihren verbrieften Erfolgen. Zu Beginn des Jahres wurde sie an der Glarner Sportlerwahl in Näfels für ihre Olympiamedaille geehrt. Und nach dem riesigen Erfolg bei den Olympischen Spielen in Turin, wurde in Riedern eine Strasse nach ihr benannt.

Dem Spitzensport hat Spälty den Rücken gekehrt. Viele Erinnerungen sind geblieben. „Ich möchte keine Minute missen, aber jetzt habe ich Zeit für anderes und das geniesse ich“, erzählt sie. „Der Hauptgrund ist das unerwartete Ende meiner Karierre“, verweisst sie auf 2009, als sich das Team von ihr trennte. „So etwas vergisst man nicht, ich kann nicht einfach weitermachen. Es wäre nicht mehr wie vorher.“

Dem Sport treu geblieben
Neben dem aktiven Sport ging Spälty aber auch noch einen anderen Weg. Seit neun Jahren lebt sie mittlerweile in Bern und besucht die Universität. Thematisch blieb sie dem Sport aber verbunden. Ihre Bachelorarbeit der Sportwissenschaften und Psychologie wurde gerade angenommen und die letzten Semesterprüfungen hat sie bestanden. „Und jetzt habe ich gerade einmal bis Ende September Zeit, um meine Masterarbeit zu schreiben. Jetzt geht es Schlag auf Schlag“, berichtet sie. Diese verfasst sie in Prävention und Gesundheitsförderung an der Hochschule Luzern. Ausserdem wird sie im Februar des kommenden Jahres noch ihre Weiterbildung zur Sporttherapeutin mit Spezialisierung psychische Erkrankungen abschliessen. „Dann reicht es mir erst einmal mit Aus- und Weiterbildungen“, lacht sie. Ihr Wissen und ihre Erfahrung gab sie auch an den Nachwuchs weiter. „Ich habe sieben Jahre lang mit grosser Freude die Ostschweizer Sommerlager organisiert“, berichtet sie.

Hinter den grossen Erfolgen in der Sportkarriere Spälty`s steckt viel harte Arbeit und endloses Training. Schon als Kind faszinierte sie das Eis. „Mein Grossvater hat mich am Eröffnungstag der Halle in Glarus mitgenommen. Ich war fasziniert davon, dass ich mit einem Fuss rutschte und mit dem anderen nicht“, erinnert sich die Olympiamedaillengewinnerin. Stundenlang rutschte die junge Valeria Spälty damals auf dem Eis herum und spielte zu Beginn noch mit Ballonen. „Irgendwann, als wir schwerer wurden als der Stein selbst, begannen wir dann Curling zu spielen“, erinnert sie sich.

Herz schlägt für die Heimat
Ihre sportliche Laufbahn und die Studien an den Hochschulen Bern und Luzern trieben die Glarnerin weg aus ihren Heimatort. „Seit meine Grosseltern nicht mehr leben und auch mein Vater nicht mehr in Riedern wohnt, bin ich nur noch selten im Glarnerland“, erzählt sie. Doch vermisst sie ihre Heimatgemeinde sehr. Nachdem sie die Sendung „SRF bi de Lüt“ aus Glarus gesehen hat, mischten sich Freude und Wehmut zusammen. „Als ich beim Durchzappen „mein“ Glärnisch sah, war es um mich geschehen“, so Spälty. Und je länger sie weg ist, desto mehr könne sie sich vorstellen wieder in Riedern zu wohnen. „Doch mit meiner beruflichen Ausrichtung als Sporttherapeutin ist es im Glarnerland nicht einfach einen Job zu finden“, bedauert sie. Geniesst sie auch den städtischen Charakter von Bern, sehnt sie sich eben manchmal doch nach der Geborgenheit in der kleinen Gemeinde. „Und dann könnte ich ja an der Valeria-Spälty-Strasse wohnen“, lacht sie.