Gaster/See. – Das fürstliche Essen über die Feiertage zieht beim Blick auf die Waage nicht selten Reue und beste Vorsätze für das neue Jahr nach sich. Entsprechend gross ist im Januar traditionell der Zulauf in den Fitnessstudios. Wie Ueli Brägger, Betriebsleiter von Active Fitness Jona, erklärt, ist dieses Phänomen nach wie vor ungebrochen. „Wir haben rund 30 Prozent mehr Zulauf in dieser Zeit“, schätzt er ab. Doch er weiss auch, dass die guten Vorsätze nicht bei jedem Neuling gleich dauerhaft sind. „Bei den meisten ist die Regelmässigkeit bis Ende März sehr gut. Dann lässt es bei manchen etwas nach. Das heisst aber nicht, dass sie dann gar nicht mehr zum Trainieren kommen“, weiss er aus Erfahrung.
Die Lebensdauer der Vorsätze
Dass diese Anfangsenergie nicht immer hält, bestätigt auch Samuel Erni, Geschäftsführer im Auravita in Rapperswil-Jona. „Es ist sehr individuell, wie emsig trainiert wird. Das ist aber eher eine generelle Typfrage und hat weniger mit der Jahreszeit zu tun“, erklärt er. Den erhöhten Ansturm zum Jahresbeginn kann er aber ebenfalls bestätigen. Und dies in zweifacher Hinsicht: „Wir haben mehr Neuanmeldungen. Aber auch bestehende Kunden kommen im Januar und Februar tendenziell häufiger“, erklärt er.
Sybille Rubin von Physio Vital in Kaltbrunn hingegen fasst den Zeitraum, der regen Fitnesscenter-Besuche weiter: „Man merkt generell, dass die Leute in den Wintermonaten vermehrt trainieren kommen, wenn es draussen dunkel ist und es dort weniger Möglichkeiten gibt.“ Auch Fitnessinstruktorin Ursi Bregg bestätigt, dass sich zum Jahresbeginn viele Kunden in Kaltbrunn für die Skisaison fit machen.
Nicht nur eine Ausdauerfrage
Die Mehrheit der Neujahrs-Neulinge kommt aber ansonsten durchaus mit dem Wunsch der Fettreduktion ins Fitness-Studio, wie Brägger berichtet. Wie diese erreicht werden kann, ist ein Zusammenspiel von verschiedenen Massnahmen. „Es ist nicht nur die Ausdauer, sondern auch die Muskulatur, die Ernährung und vor allem auch der Kopf“, fasst er zusammen. „Allerdings gibt es da kein Betty-Bossy-Rezept. Hier muss jeder individuell angeschaut und beraten werden, damit die geeigneten Massnahmen gefunden werden, um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen.“
Der Erhalt der Motivation ist auch im Auravita ein Thema. Hier setzt man auf eine ansprechende Infrastruktur, einen hohen Trainingsbetreuungsstandard und die Ergänzung durch Wellnessangebote, wie Erni erklärt. „Bei uns ist es üblich, dass alle acht Wochen die Trainingsziele kontrolliert und das Programm individuell überarbeitet wird. Denn das Training sollte nicht zur Arbeit werden, sondern motivierend sein und stetig Fortschritte bringen.“
Trainieren geht nicht auf Vorrat
Im Kaltbrunner Fitnesscenter wiederum ist die Mehrheit der Kunden eher um den allgemeinen Fitnesszustand bemüht, schätzt Rubin die Situation ein. „Dies mag daran liegen, dass wir nicht nur ein Fitnesscenter sind, sondern auch Physiotherapie anbieten, obgleich wir auch viele Mitglieder haben, die keine Physiotherapie in Anspruch nehmen.“ Auch kann sie berichten, dass von den meisten Kunden die gesamte Laufzeit der jeweiligen Abos hindurch mit vergleichsweise vorbildlicher Konsequenz trainiert wird.
Am Ende aber bleibt: „Wir können den Weg aufzeigen. Aber der Kunde muss ihn selber gehen“, fasst Brägger zusammen. Der Weg der Umsetzung muss gegangen werden, um den lästigen Winterspeck los zu werden und am besten noch über das gesamte Jahr ein Muskelkorsett aufzubauen, dass auch in der nächsten Weihnachtszeit jegliche Festtagssünde einfach mit verbrennt. Denn wie Erni erklärt: „Trainieren kann man nicht auf Vorrat. Am besten ist es, eine wenn Training und Erholung eine kontinuierliche Einheit bilden.“