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Schwarz-Weisses zur Weihnacht

Der Ostschweizer Musiker Michael Hasenfratz erfreute am Samstagabend in der Villa Grünfels in Rapperswil-Jona mit poppigen und weihnachtlichen Klängen das Publikum und belegte, wieso gerade er in diesem Jahr der beste Newcomer in der SRF-Show „Hello Again!“ war.

Rapperswil-Jona – „Mit diesem Nachnamen blieb mir nichts anderes übrig als Künstler zu werden!“, sagt Michael Hasenfratz über sich selbst. Weniger komisch, als vielmehr schön anzuhören ist aber seine Stimme. So konnte auch das Publikum am Samstagabend in der Villa Grünfels froh sein, dass sich der studierte Betriebswirt für eine Laufbahn als Musiker entschieden hat. Hier brachte er gemeinsam mit der Berliner Pianistin Clara Haberkamp und seinem „Schwarz-Weiss-Weihnachtskonzert“ besinnliche Stimmung auf die Kellerbühne.

Mit dem Titel „Schwarz-Weiss“ lässt er dabei nicht die Graunuancen aussen vor, sondern beschreibt eine Fokussierung aufs Wesentliche, wie bei den Tasten des Klaviers, welches die einzige Begleitung zu seiner Stimme bildete. Zugleich verriet er damit auch schon einen nicht überhörbaren Hang zur Nostalgie.

Auf Erfolgskurs
Erste Bekanntheit erlangte er 2013, als Hasenfratz mit seinem ersten eigenen Lied, „Dini Wält“ beim Schweizer Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teilnahm. Dass er damit nicht zum Vertreter des Landes beim Songwettbewerb gewählt wurde, entmutigte die Frohnatur nicht. Und tatsächlich erreichte er mit demselben Titel 2014 das Halbfinale des 1. Berlin Song Contest.

Bei der Pop-Schlager Show „Hello Again!“ des Schweizer Radio und Fernsehen belegte er im April dieses Jahres als Newcomer mit seinen Interpretationen von „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ von Jürgen Marcus und „Über den Wolken“ von Reinhard Mey den 1. Platz und erzielte damit seinen bislang grössten Erfolg. Der Wahl-Berliner gastiert derzeit für einige Konzerte in seiner Heimat und machte dabei auch in Rapperswil-Jona Halt. Klar, dass da auch diese Erfolge nicht fehlen durften.

Besinnliches zum Fest
Das Weihnachtsprogramm des gebürtigen Wilers umfasste Lieder aus den letzten 60 Jahren Musikgeschichte, eigene Kompositionen von Michael Hasenfratz und Weihnachtslieder. Mit seiner ungezwungenen und symphytisch unaufgeregten Art, in der er sich auf der Bühne gibt und mit der er auch singt, eine hier und da charmant aufblitzende Zurückhaltung oder gar etwas Nervosität, eroberte Hasenfratz die Herzen.

Zuhause ist Hasenfratz aber nicht nur in der Welt des poppigen Schlagers der 60er, 70er und 80er Jahre. Dass er aber auch bei Weihnachtsklassikern, auf Hochdeutsch oder im internationalen Pop-Evergreens und auch Eigenkompositionen bestehen und begeistern kann, bewies er am Samstagabend ebenso, wie einen erfrischenden Mangel an Scheu vor grossen Nummern. So wagte er sich unter anderem auch durchaus gelungen an „The Rose“ von Bette Midler oder Leonard Cohens unvergessenes „Hallelujah“, überzeugte mit Elton Johns „Circle Of Life“ und „True Colors“ von Cyndi Lauper.