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Positionierung wichtig

Die kleineren Skigebiete im Toggenburg müssen sich wegen begrenzter Möglichkeiten und unsicheren Schneeverhältnissen im Kampf um Besucher immer wieder etwas einfallen lassen, um sich zu positionieren. Die Ideen kommen gut beim Publikum an.

Toggenburg. Wie wichtig es ist, sich als kleines Skigebiet in relativ geringer Höhe mit einem zielgruppengerechten Angebot zu positionieren, weiss Markus Frei, Betriebsleiter der Skilift Hemberg AG. «Wir haben uns darauf fokussiert, Familien einen schönen Wintertag zu bieten», erklärt er. Dafür steht in Hemberg neben dem Tellerlift und dem Restaurant, indem man sich verpflegen kann, seit nunmehr der dritten Saison ein so genannter Zauberteppich zur Verfügung. Dieses Förderband erleichtert den ganz Kleinen die ersten Versuche auf den Brettern. Die anfängliche Skepsis bezüglich dieser Investition konnte mittlerweile völlig widerlegt werden. «Seit wir den Zauberteppich haben, hat sich unser Einzugsgebiet vergrössert. Er hat sich bezahlt gemacht», berichtet Markus Frei. So hat man schon überlegt, ein weiteres Förderband anzuschaffen, doch würde man dann Parkplatzprobleme bekommen. «Ausserdem stehen zunächst andere Revisionen an, wie beispielsweise beim Pistenbully.»

Neuerungen gut aufgenommen
Fridolin Früh, Betriebsleiter am Skilift Wolzenalp, kann sich ebenfalls darüber freuen, dass die neu geschaffenen Angebote sehr gut angekommen sind. «Wir haben ein neues Familienticket eingeführt, das in diesem Jahr der absolute Renner war. Dabei konnten Familien für 140 Franken den Lift benutzen und haben noch ein Essen mit Getränk im Bergrestaurant erhalten», berichtet er. Ebenso gut war das Echo auf die zweite Talabfahrt. Die neue schwarze Piste entlang der Sesselbahn wurde vom Skipublikum sehr gut aufgenommen. Aber auch einem anderen Trend zollte man auf der Wolzenalp Tribut: Dem Schlitteln. «Das ist derzeit absolut in. Und da wir mit der Sesselbahn auch Schlitten befördern können, lag es für uns nah, auch da etwas anzubieten», so Fridolin Früh. «Allerdings wollten wir uns erst einmal herantasten, ob das Angebot gut genutzt wird, da man von der Bahn noch ein kleines Stück zur neuen Schlittelpiste laufen muss.» Die Bedenken sollten sich als unbegründet erweisen, denn auch diese fand schon in ihrer ersten Saison sehr guten Anklang.

Aber auch kleinere Eingriffe können einen Attraktivitätsgewinn bewirken. In Oberhelfenschwil hat man zur Saison 2014/15 hin einen neuen Sitzplatz an der Talstation eingerichtet, der sehr gut genutzt wurde, wie Jakob Looser von der Skilift AG Oberhelfenschwil berichtet. Auch in Ebnat-Kappel denkt man schon an die Zukunft. Um die Attraktivität des Liftes zu fördern gibt es mehrere Ansätze. So könnte beispielsweise der Kiosk bei der Talstation neu gestaltet werden. Ein Projekt, das sich derzeit in Abklärung befindet. Auch überlegt man, eine «Speedstrecke» mit km/h-Anzeige einzurichten. Hier darf man also schon gespannt sein, was in der nächsten Saison realisiert werden wird.

Unterstützung wichtig
In Mosnang durfte man sich über Unterstützung von Ausserhalb freuen. «Während der Weihnachtsferien betrieb der Club  «El-Primitivo» ergänzend zu unserem normalen Restaurant eine Glühweinbar, und wertete so den Skiliftbetrieb zusätzlich auf. Den Erlös der Bar spendeten sie liebenswürdigerweise unserem Skilift», freut sich Martin Bollhalder, Präsident der Skilift Hochwacht AG. Aber er weiss auch um die finanzielle Anstrengung, die ein Liftbetrieb verursacht. «Mit unseren Einnahmen und dank der freiwilligen Hilfe aus der Bevölkerung können wir die laufenden Kosten decken, und so den Kindern und Erwachsenen aus Mosnang und der Umgebung ein günstiges Freizeitvergnügen in der «Weissen Arena Mosnang» ermöglichen. Mit Unterstützung der öffentlichen Hand und der Gewerbetreibenden von Mosnang sind wir in der Vergangenheit auch bei grösseren Verpflichtungen nicht in die Klemmer geraten.»

Die Frage der finanziellen Mittel und die mangelnde Schneesicherheit sind es auch in Gähwil, die der Umsetzung neuer Ideen im Wege stehen, Theo Messmer, Technischer Delegierter im Verwaltungsrat der Sportgenossenschaft Skilift Gähwil erklärt. Und auch Hans Brunner vom Skilift Hörnli in Schönengrund weiss, dass die kleinen Skiliftbetriebe dringend Unterstützung benötigen und appelliert dabei auch an die grösseren Betriebe, beispielsweise mit Material auszuhelfen. «Denn die kleinen Lifte leisten auch einen Beitrag, indem sie Möglichkeiten für Familien bieten und Kinder oft an den kleinen Anlagen mit dem Skifahren beginnen», erläutert er, dass die kleinen Anlagen den Grundstein für die spätere Kundschaft der grossen Skidestinationen legen.