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Mit Teamwork zum grössten Turnier

Das Fussball-Grümpi Ebnat-Kappel feiert dieses Jahr sein 40-Jahre-Jubiläum. In der Zwischenzeit hat sich das Turnier zum grössten der Region entwickelt. Mit aus der Taufe gehoben wurde das Sport- und Fest-Spektakel von Fritz Hagmann.

Ebnat-Kappel. Wenn Fritz Hagmann vom Fussball spricht, leuchten seine Augen. Und wenn es um das Grümpi-Turnier in Ebnat-Kappel geht, dann strahlen diese gleich noch einmal mehr. Von der ersten Austragung an hat er das Turnier begleitet und unermüdlich mit organisiert. Erst seit dem letzten Jahr besucht er dieses «nur noch» als Gast und Trainer der Damenmannschaft des FC Ebnat-Kappel.

Mit Herz und Fuss
Rückblick: Noch bevor 1969 der Fussballclub gegründet wurde, veranstaltete man in Ebnat-Kappel bereits zwei Grümpi-Turniere. «Damals hatten sich einige Fussballer zusammengetan und die Turniere organisiert, um damit Geld für die Badi und später für die Alterssiedlung zu sammeln», erinnert sich Fritz Hagmann. Zugunsten der beiden Projekte konnten aber nicht nur finanzielle Unterstützungen generiert werden. Vielmehr stellte man auch fest, dass solche Veranstaltungen offenbar gut bei den Menschen ankamen.

Der begeisterte Fussballer Fritz Hagmann, der zu dieser Zeit gerade frisch nach Ebnat-Kappel gekommen war, stand selbstverständlich gleich mit auf dem Platz, als man 1969 den FC Ebnat-Kappel gründete. «Ich habe schon als 13-Jähriger mit dem Fussball begonnen. Das war damals die jüngste Spielerklasse», erzählt er. Als Bauernsohn im Rheintal geboren, widersetze er sich damit damals dem Verbot seines Vaters, der lieber die helfenden Hände des Sohnes auf dem Hof, statt dessen Beine auf dem Fussballplatz gesehen hätte. «Aber meine Mutter hatte es erlaubt und schliesslich hatte auch mein Vater Freude daran.»

Der Fussball sollte Fritz Hagmann nicht mehr loslassen. Gerne war er deshalb auch bereit, sich 1974 zusammen mit Edi Reber als ersten OK-Präsidenten, Fredy Egger, Peter Porchet, Othmar Brunner und Walter Gabathuler im OK des ersten offiziellen Grümpi-Turniers des FC Ebnat-Kappel zu engagieren. Und prompt wurde dies, noch mit kostümierten Mannschaften ausgetragene Turnier, zu einem Erfolg. Von den ersten OK-Pionieren war Fritz Hagmann schliesslich derjenige, der diese Aufgabe am längsten wahrnahm. Daneben leitete er den Spielbetrieb am Grümpi, betätigte sich als Speaker, wie auch beim Aufbau und stand natürlich auch selber auf dem Platz. «Aber es haben immer alle ehrenamtlich mitgeholfen, von den Jungen bis zur 1. Mannschaft hatte jeder eine Aufgabe», hält er fest, dass der Verein es mit echtem Teamwork zum grössten Grümpiturnier der Ostschweiz brachte.

Stetige Entwicklungen
Nach einigen Jahren Grümpispass über mehrere Tage und mit einem grossen Partyzelt, in dem an den Abenden zu Unterhaltungsmusik gefeiert, getrunken und gegessen wurde, initiierte der mehrfache Torschützenkönig und Vereinspräsident eine weitere Neuheit: «Ich habe das Spaghetti-Zelt eingeführt, damit es auch noch einen ruhigeren Platz ohne Musik gibt, wo man sich auch Unterhalten kann», erzählt er. Als Trainer der Frauenmannschaft, die er 1992 gegründet hatte und deren Obmann er bis heute ist, konnte er diese dafür gewinnen, das Spaghetti-Zelt zu betreuen. «Und das ist bis heute Aufgabe der Damenmannschaft geblieben.» Doch sollte dies nicht die einzige Neuerung in den 40 Jahren Grümpi-Geschichte bleiben. So wurden Mixed-Mannschaften eingeführt, die heute eine der grössten Kategorien bilden, und sogar ein Volleyball-Turnier integriert. Bereits beim ersten Turnier nahmen über 100 Mannschaften teil und das Grümpi wuchs stetig, bis es schliesslich, zusammen mit den Volleyballern, über 200 Teams waren, die sich dem sportlichen Wettkampf in Ebnat-Kappel stellten.

Den Charme behalten
Für den FC Ebnat-Kappel war und ist das Grümpi die Haupteinnahmequelle und hat diesem bereits manche Anschaffung ermöglicht. «Das Partyzelt ist eigentlich immer voll und das Grümpi ist ein festes Datum im Kalender der Menschen», freut sich Fritz Hagmann. «Das ist wie ein grosses Treffen zu dem auch alle ehemaligen Ebnat-Kappeler kommen. Da treffe ich immer Leute wieder, die ich sonst praktisch nie sehe», ist er begeistert. Sogar Mannschaften aus Deutschland und Österreich haben das Grümpi mittlerweile fest in ihrem Jahresprogramm verankert. Das Turnier selbst hatte sich über die Jahrzehnte hinweg immer weiter professionalisiert, was sich unter anderem im Einsatz diplomierter Schiedsrichter wiederspiegelte. Den Charme des typischen Grümpis aber hat man in Ebnat-Kappel nie verloren.

«Es ist gar nicht so einfach, loszulassen und die Organisation der nächsten Generation zu überlassen», räumt Fritz Hagmann ein, ist aber gleichzeitig mit der Arbeit des jetzigen OKs unter dem Präsidium von Silvan Kappeler vollauf zufrieden: «Sie machen das sehr gut und es ist schön zu sehen, dass es weiter so gut läuft.» Also steht einem erfolgreichen Jubiläums-Turnier nichts im Wege, dass am 5. Juli angepfiffen werden wird.