Oberhelfenschwil. Der Besucheransturm in der Kirche Oberhelfenschwil am Freitagabend war gross. Bis auf den letzten Platz wurden die Kirchenbänke gefüllt, denn der bevorstehende Jodelabend lockte die Musikfreunde aller Altersklassen in Scharen an.
Was schliesslich in einer abwechslungsreichen und unterhaltsamen Zusammenstellung geboten wurde, sollte dann sicher auch niemanden enttäuschen. Denn das Trachtenchörli Oberhelfenschwil hatte sich gemeinsam mit seinen Gästen ein buntes Programm ausgedacht, dass durch rege Wechsel der vortragenden Formationen den Spannungsbogen gekonnt hielt und für entsprechende Begeisterung sorgte.
Musikalisches Mutter-Tochter-Duo
Das Handörgeli-Duo Altegg-Feger, namentlich das Mutter-Tochter-Gespann- Ruth und Jolanda Manser, sorgten dabei nicht nur für den stimmungsvollen musikalischen Auftakt, sondern sorgten für weitere Abwechslung am bunten Musikabend. Unter anderem überzeugten sie mit «Bim Bäre Karl z'Gonten» eine Polka und mit «Für d'Rhyfall» einen Ländler von Ernst Müller, sowie «Im Sunnehöckli» von Walter Grob und den Walzer «Im Pöschtli z'Appezöll» von Hans Dörig. Unterstützung erhielten sie dabei von Erwin Hersche, bekannt von den «Hersche-Buebe», an der Bassgeige, der den beiden Frauen in diesem Fall einmal den Rhythmus vorgeben durfte.
Starker Nachwuchs am Hackbrett
Sein Bruder, Hansueli Hersche wiederum, unterrichtet den 13-Jährigen Marc Roth, der die Früchte dieses Unterrichts am Hackbrett ebenfalls am Jodelkonzert präsentieren konnte. Der Teenager tritt damit nicht nur in die Fussstapfen seines Vaters Fritz Roth, sondern beeindruckte auch das Publikum mit seinen allesamt auswendig gespielten Zäuerli, Appenzeller und Toggenburger Stücken. Der verdient tosend-aufbrausende Applaus für den jungen Nachwuchsmusiker und dem so ausgedrückten Ruf nach einer Zugabe, konnte er nur zu gerne nachkommen und noch mal eine Schippe obendrauf legen.
Klassiker und Uraufführung
Selbstverständlich glänzte das Trachtenchörli Oberhelfenschwil auch nicht nur durch die schönen Trachten, sondern konnte sich vor allem gesanglich hervortun. Mit einer wahren Ode an die Heimat eröffneten die Sängerinnen und Sänger mit «Mis liebi Toggeburg» von Jakob Düsel, inklusive eines starken Zwischenjuechzers, und boten daran anknüpfend eine gelungene Mischung aus Jodelliedern wie «Mini Eltere» von Franz Stadelmann oder dem Naturjodel, wie dem traditionellen Toggenburger Naturjodel «De Schwägalp zue».
Ein besonderes Highlight des Abends sollte aber auch die Uraufführung des Naturjodels von Chorleiter Johann Frey, der mit dem Titel «Bockweidler» auf den Flurnamen seines Heimathofes in Ebnat-Kappel anspielte und mit der stimmungsvollen Komposition zu Recht begeisterten Applaus erntete.