Stein. Das junge Ehepaar aus Stein ist zur Fernsehshow gekommen wie die Jungfrau zum Kind: «Wir hatten zwei Tage vor dem 1. April unseren Polterabend. Als mir meine Trauzeugin dabei erzählte, dass uns das Fernsehen in der Show haben will, habe ich zunächst gedacht, dass sei ein vorgezogener Scherz», erinnert sich Esther Schweizer. Ein Anruf bei der Produktionsfirma brachte schnell Klarheit: Tatsächlich wurde noch ein Paar gesucht und man hatte Interesse an den Schweizers, auf die man durch ihre Hochzeits-Homepage gestossen war. «Daraufhin haben wir uns die Sendung erstmals angeschaut und dann gemeinsam entschieden, dass wir mitmachen», erzählt Esther Schweizer. Schon bald darauf starteten die Fernsehaufnahmen und es wurde geheiratet.
Tolle Erfahrung
Weder den einen, noch den anderen Entschluss musste das Paar bereuen. «Es war eine tolle Erfahrung, hat nicht gestört und vor allem waren wir eine wirklich gute Truppe», kann Esther Schweizer begeistert berichten. Denn ihre beiden Mitstreiterinnen in der Show, die im Dreiländerspezial aus Esslingen in Deutschland und dem österreichischen Innsbruck kamen, waren ihr schon beim ersten Kennenlernen sympathisch.
Dass alle gut miteinander auskamen, zeigt sich auch daran, dass sie nach wie vor Kontakt zueinander halten. Auch gab es im Wettbewerb um die schönste Hochzeit keinerlei negative Stimmung und strategische Bewertungen. «Wir haben uns gerecht beurteilt gefühlt», kann auch Esther Schweizer zusammenfassen – auch wenn sie nicht gewonnen haben. Die Reise in die Seychellen hat vor wenigen Tagen das Paar aus Esslingen antreten dürfen. «Wir haben aber direkt gesagt, dass wir nicht traurig darüber waren, nicht gewonnen zu haben», so Esther Schweizer. Als Mutter von einem bald zweijährigen Sohn und einer kleinen Tochter, mit der sie zum Zeitpunkt der Hochzeit noch schwanger war, hätte eine Fernreise ohnehin eher Probleme bereitet.
Traditionelle Feier
Kurzentschlossen mit Fernsehbegleitung zu heiraten, brachte die beiden aber nicht aus dem Konzept. «Wir haben die Hochzeit so gestaltet, wie wir es uns vorher überlegt hatten und nichts speziell verändert, ausser dass es ein paar Gäste mehr waren», erzählt Esther Schweizer. So ging es zunächst zur Trauung in Nesslau, ins heimische Stein zu einem Apéro und mit einer Postautofahrt über Laad schliesslich zum Abendprogramm ins Restaurant «3 Eidgenossen» in Starkenbach. Da beide Eheleute auch in den heimischen Vereinen vertreten sind, konnte man zudem auf ein traditionelles Rahmenprogramm mit den Ischellnern Churfirsten und dem Singchörli Laad setzen.
Bevor aus Esther Stauffacher und Jörg Schweizer das Ehepaar Schweizer wurde, durfte noch bei der Hochzeit in Innsbruck mitgefeiert werden, die relativ ähnlich, aber mit mehr moderneren Elementen verlief, sowie in Esslingen eine arabische Hochzeit erleben.
Das einzige, was vorher geklärt werden musste, waren die Drehbewilligungen in der Kirche und dem Restaurant. «Aber da haben alle gleich mitgemacht und auch unter unseren Gästen gab es niemanden, der nicht zu erkennen sein wollte», erzählt Esther Schweizer. Generell war die Organisation seitens des Fernsehens auch bei den Besuchen der anderen Hochzeiten sehr gut, wie sie berichtet. «Für meinen Geschmack war man nur etwas zu kurzfristig über den genauen Ort der Unterbringung informiert.» Und einen anderen, kleinen Wehmutstropfen gab es noch: Den Moderator der Sendung, Frank «Froonck» Matthée, bekamen die Teilnehmerinnen nicht zu Gesicht. «Das war schade, denn ich hätte ihn durchaus gern getroffen», erklärt Esther Schweizer.
Viele Reaktionen
Mit der Teilnahme an der Fernsehsendung überraschte Esther Schweizer nicht zuletzt ihre sechs Geschwister. «Die waren alle überrascht, weil ich eigentlich die Zurückhaltenste von uns bin», kann sie mit einem Lachen erzählen. Auch die weiteren Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten. «Die Nachricht, dass wir bei der Sendung mitmachen, ging wie ein Lauffeuer durchs Toggenburg und fast alle, die wir kennen, haben die Folge angeschaut», berichtet Esther Schweizer.
Dass das Paar aus Stein aber auch beim Fernsehpublikum viele Sympathien gesammelt hat, sollte sich bald zeigen. So stand kurz nach der Ausstrahlung in der Pfingstwoche eine Frau aus Lindau vor der Tür, die angereist war, um ein Geschenk abzugeben. Auch ein Gutschein für einen Aufenthalt in einer Ferienwohnung an der Ostsee erreichte die junge Familie, die sich schon auf ihre Urlaubsreise an den deutschen Sandstrand freut.
Neben solchen Präsenten, den schönen Erinnerungen und den geknüpften Freundschaften bleibt dem Ehepaar Schweizer zudem noch eine DVD von ihrem TV-Auftritt. So würde Esther Schweizer auch durchaus wieder bei so etwas mitmachen, «allerdings nicht noch einmal während einer Schwangerschaft – denn dafür war es doch etwas stressig», kann sie resümieren.