Skip to main content
Anzeige

Humor XXL mit Rolf Schmid

Rolf Schmid präsentierte am Freitagabend sein neues Programm „XXL“ im Kreuz Rapperswil-Jona und erntete mit seinen bodenständig-irrwitzigen und dicht an dicht gepackten Kalauern die Lacher des amüsierten Publikums.

Rapperswil-Jona. – „Der beste Rolf, den es je gab“, ist selbstbewusst auf der Homepage von Rolf Schmid zu lesen. Der Bündner Komiker kann auch beflügelt auf Tournee gehen, war doch die Prämiere seines neuesten Programms „XXL“ im Casinotheater Winterthur Ende Februar ein voller Erfolg. Nun lässt Schmid auch den Rest der Schweiz an seinen jüngsten Überlegungen teilhaben und amüsierte damit am Freitagabend im sehr gut gefüllten Kreuz Rapperswil-Jona.

Fragen und Antworten
Dabei ging er – typisch Rolf Schmid – wieder vielen Fragen nach, die man doch allzu oft als gegeben hinnimmt. Und dies mit nur einem Ziel: zu amüsieren. Oder wer hat sich noch nicht gefragt, warum Frauen, die alles haben, Dinge kaufen, die niemand braucht? Oder warum man mit Kleiderbügeln keine Wäsche bügelt? Wie man zu einer Vollkaskoversicherung für das WC kommt und was passiert, wenn der Bankberater zweimal klingelt, trug er genauso amüsant vor, wie Erkenntnisse à la „Ein Schalterbeamter ist ein Billet-Automat mit Mundgeruch.“

Natürlich liess der Komiker sein Publikum mit diesen Fragen nicht allein, sondern beantwortete sie auch gleich selbst. So erfährt man, wieso die Seniorinnen und Senioren alle so schnell Velo fahren – „weil es mit 80 überall abwärts geht.“ Unverändert ist seine Mischung aus Kalauer und auch feineren Nuancen des Humors, wobei Schmid nicht der Mann für den erhobenen Zeigefinger ist, sondern immer auch ganz sich selbst in die Sache hineinzugeben scheint. Dabei beherrscht er die Kunst, vollkommen gezielt so zu wirken, als sei alles, was er da so flapsig erzählt, eine spontan vorgetragene Geschichte.

Urig und treffsicher
Auf den ersten Blick etwas poltrig anmutend, aber immer klar und urig, spinnt sich der ehemalige Bäckermeister durch den Abend. Wer sich darauf einlässt und seinen eigentümlichen Gedankengängen folgt, wird aber früher oder später nicht anders können. Da schleicht sich erst ein Schmunzeln ein und dann bald muss man einfach lachen über diese schnell aufeinanderfolgende Mischung aus Kalauern und Klamauk.

Im wilden Wechsel ging es von einer abstrusen Figur zur nächsten, von einem Outfit in die nächsten Kleider und ebenso von einer irrwitzigen Geschichte zum nächsten Themen. In kurzweiliger Pointenfolge lieferte er einen Angriff auf die Lachmuskulatur. Es bleibt eben: Wenn man sich einmal auf Rolf Schmid eingelassen hat, dann wird es im besten Sinne des Wortes komisch.

Wenn keiner und alle fahren
So präsentiert er wiederum eine Fülle an Erkenntnissen, denen man sich nicht so ganz entziehen kann. „Ein Beuteschema haben wir doch schliesslich alle“, stellt er beispielsweise fest. „Als Frau will man nur eins: Einen Mann. Als Mann will man auch nur eins: Seine Ruhe!“ Dabei legte er immer wieder auch eine Logik an den Tag, die einfach nicht zu widerlegen ist. Denn wie bei der Rückreise aus dem Tessin muss man fahren, wenn niemand fährt. „Das wissen wir auch alle. Drum fahren auch alle dann, wenn niemand fährt. Und dann gibt’s einen Stau und niemand fährt mehr, weil alle fahren.“

Kurz gesagt: Wer schon immer wissen wollte, Warum Schneemänner immer nackt sind, obwohl es gar keine Schneefrauen gibt, war hier richtig. Und wen das gar nicht interessierte, der fand an diesem Abend sicher etwas anderes zu lachen. Denn der etwas grobschlächtig anmutende Humor  kriegt sie früher oder später tatsächlich alle.