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Gute Vorbereitung ist nicht zu ersetzen

Die Jugendschutzkommission der Gemeinde Eschenbach lud am Montag die Vertreter der örtlichen Gastronomie und Vereine zum Informationsabend ins Custorhaus. Hier wurde interaktiv der Alkoholausschank an Jugendliche thematisiert.

Eschenbach. – Der Gesetzgeber gibt klare Richtlinien zum Alkoholausschank an Jugendliche vor. Die Umsetzung ist aber nicht immer so einfach. Damit sowohl Gastronomen, als auch Verkaufspersonal in Geschäften oder bei Veranstaltungen von Vereinen vorbereitet sind und passende Argumente und Handlungsalternativen abrufen können, wurden sie am Montagabend in Eschenbach entsprechend geschult.

Klare Bedingungen
Zu diesem Zweck veranstaltete die Kommission Jugend und Freizeit der Gemeinde den interaktiven Informationsabend „
moment! - Alkoholabgabe einmal anders“. Gemeinderätin Gisela Hatt konnte neben den interessierten Teilnehmern auch Kathrin Amann von der Fachstelle Jugendschutz des Kantons, sowie  Daniel Lieberherr vom Blauen Kreuz begrüssen, die über die gesellschaftliche Stellung des Alkohols, Fakten und Risiken des Alkoholkonsums bei Jugendlichen und Hilfsmittel für das Verkaufspersonal informierten.

Fakten und Folgen
„Alkohol ist in unserer Gesellschaft etwas Selbstverständliches“, machte Amann einleitend aufmerksam. So seien auch die Motive des Alkoholkonsums bei Jugendlichen vielfältig und reichten vom Wunsch, Erwachsen zu wirken, bis zum Hemmungsabbau, der allgemeinen Neugier oder dem Gefühl der Zugehörigkeit. Auch die Werbung, welche oft auf junge Menschen abziele, verstärke diesen Effekt.

Wie Lieberherr erklärte, seien die Folgen aber speziell für Jugendliche teils schwerwiegend. Dies insbesondere vor dem Hintergrund des Zuwachses von starkem Alkoholkonsum zu speziellen Anlässen. Im Auftrag der Gemeinde führt das Blaue Kreuz deshalb auch immer wieder Testkäufe mit Jugendlichen durch, um dem Verkaufspersonal Rückmeldung über ihr korrektes oder inkorrektes Verhalten zu geben. „Bei den Testkäufen geht es nicht darum, jemanden zu erwischen“, stellte Lieberherr noch einmal klar. „Es geht darum, Verbesserungen zu erreichen und ins Gespräch zu kommen.“

Schwierige Umsetzung
Die gesetzlichen Grundlagen auf Bundes- und Kantonsebene berücksichtigen die Folgen für junge Menschen entsprechend und geben einen Rahmen für die Abgabe alkoholischer Getränke an Jugendliche vor. Ein den Informationsabend in Eschenbach einleitendes Quiz, sowie der schnell offenkundige Diskussionsbedarf bei den Anwesenden zeigte aber, dass die Entscheidungen über die korrekte Auslegung und Durchsetzung der Gesetzgebung nicht immer so einfach sind.

Genau an diesem Punkt setzte auch das interaktive Theater „Knotenpunkt“ aus Zürich an, das mit den Schauspielern Agnes Krähenbühl und Sören Ehlers am Informationsabend vertreten war. Sie stellten in lebensnahen Szenen spezifische Situationen dar, die deutlich vor Augen führten, dass es sehr schwierig sein kann, den teils kessen und einfallsreichen, ja aggressiv auftretenden Jugendlichen mit einer Absage bei der Ausgabe von alkoholischen Getränken gegenüber zu treten. Gemeinsam konnte dann nach Lösungen gesucht und diese in Form eines interaktiven Theaters auch ausprobiert werden. Denn hier war eine Einmischung in das Gezeigte unbedingt erwünscht. Diese Gelegenheit liess man nicht ungenutzt verstreichen.

Wertvolles Training
Im Fazit machte der Abend deutlich, dass es beim Personal eine gute Vorbereitung, passende Argumente, Lösungsstrategien und Übung braucht. Auch bei jenen mit grosser Erfahrung tauchen immer noch viele ungeklärte Fragen rund um den Alkoholausschank an Jugendliche auf. Entsprechend aktiv und interessiert wurde der Abend von den Anwesenden genutzt. So wurde herausgearbeitet, wie Theorie und Praxis mit kleinen Tricks und gegenseitiger Unterstützung miteinander vereint werden können.