Wattwil. Begonnen hat Ruth Scheu mit Aqua-Fitness. «Dieses Jahr feiern wir damit unser 20-Jahre-Jubiläum», kann sie sich über anhaltenden Erfolg freuen. Die Aqua-Fitness gab ihr auch den Impuls, ergänzende Übungen im Trockenen anzubieten. «Ich habe festgestellt, dass viele Leute Probleme mit ihrer Stützmuskulatur hatten. Deshalb habe ich angefangenen, Beckenbodentraining und Pilates anzubieten», blickt sie zurück. Der Erfolg gibt dieser Entscheidung recht: Bis heute machen viele ihrer Kundinnen und Kunden Aquafitness in Kombination mit Pilates und bleiben ihr zum Teil bereits seit 20 Jahren treu.
Doch auch in vielfältiger anderer Hinsicht hat sich Ruth Scheu mit ihren mittlerweile auf elf Frauen angewachsenem Team stetig weitergebildet und neue Fitnesstrends und Bewegungsimpulse ins Toggenburg geholt. Seit nunmehr 2002 bietet Ruth Scheu das Training ausserhalb des Wassers an und kann sich hier ebenso über eine treue Kundschaft von Anfang 20 bis fast 90 Jahren freuen. Geändert hat sich jüngst einzig die Räumlichkeit.
Neue Räume in Wattwil
Nachdem sie lange Jahre im Kapplerhof in Ebnat-Kappel angesiedelt war, musste sie sich nach dessen Schliessung um eine Alternative bemühen. In der freien christlichen Gemeinde in Ebnat-Kappel konnte sie sich vorübergehend einmieten. Doch war dies nur eine Zwischenlösung. Nachdem sich im Sommer die Textilfachschule mehrheitlich aus den Räumlichkeiten in Wattwil zurückgezogen und nach Zürich verlagert hat, bot sich hier eine Gelegenheit für Ruth Scheu. So wurde investiert und renoviert und damit optimale neue Trainingsräume für Body Fitness geschaffen, «die nun auch der Qualität unserer Arbeit entsprechen», fasst sie zusammen. Am vergangenen Samstag konnte man sich davon bei einem Tag der offenen Tür überzeugen. Zudem gelten noch diese Woche spezielle Schnupperangebote.
Im Kern geht es bei allen Angeboten von Body Fitness darum, einen gesunden Bewegungsablauf nachhaltig in den Alltag zu integrieren. «Wenn man sich schonend bewegen will, muss man lernen, sich von Kopf bis Fuss koordiniert zu bewegen», erklärt Ruth Scheu. «Bei uns geht es darum, dass die neurologischen Abläufe aus dem Fitnessstunden nachhaltig in den Alltag transferiert werden», lässt sie wissen, dass der korrekte Bewegungsablauf in Fleisch und Blut übergehen soll. Dies geschieht in zumeist kleinen Gruppen von durchschnittlich zehn Personen. «Bei der Gruppenfitness sind die Teilnehmer immer betreut, die Gruppe motiviert und es macht Spass», weiss sie um die Vorteile.
Aufbau des Muskelkorsetts
Eine Gemeinsamkeit der vielfältigen Gruppenfitnessangebote liegt deshalb auch im Training des jeder Bewegung vorgeschalteten Stützfunktion des Muskelkorsetts. «Bei uns geht es nicht um viele Geräte. Wir wollen mit gesundheitlichen Argumenten überzeugen und bei jedem Trend auch die kräftigende, stützende Komponente integrieren», fasst Ruth Scheu zusammen. Die gelernte Medizinische Praxisassistentin, die sich auch intensiv auf dem Gebiet der Spiral-Dynamik weitergebildet hat, arbeitet dafür eng mit einer Physiotherapeutin zusammen. So ist das Training im Body Fitness ebenso eine ideale Fortsetzung von physiotherapeutischen Massnahmen.
Basierend darauf gehören zu dem vielfältigen Angebot eine abgewandelte Form vom Pilates, «wobei ich alle rückenbelastenden Elemente herausgestrichen habe», wie Ruth Scheu erklärt. Etwas schwungvoller geht es beim neuesten Angebot, dem «Piloxing» zu. Dieses kombiniert Pilates mit Boxen und Tanz. Letzterer ist bekanntlich auch beim «Zumba» ein prägendes Element. Bei Body Fitness wird das Zumba-Training aber immer noch mit Stabilisierungsübungen für die gesunde Grundhaltung kombiniert.
Neue Trends
Hellauf begeistert ist Ruth Scheu selbst auch vom «Antara-Training», das für die Kräftigung verschiedener lokaler Muskelgruppen angeboten wird. Dieses widmet sich speziell dem Aufbau des tiefliegenden Muskelkorsetts am unteren Rumpf und sorgt so für Stabilität im Lendenwirbelsäulenbereich. «Hier geht es vor allem um langsam, aber sehr kontrolliert ausgeführte Bewegungen und Körperbewusstsein», erklärt die Fitness-Spezialistin.
Um Kraft, Ausdauer und Balance geht es hingegen beim «Muscle Activity Excellence», kurz «M.A.X.», einem intensiven Ganzkörpertraining, das sich als gute Vorbereitung für die Ski- oder Bike-Saison eignet. „Das dauert zwar nur 30 Minuten, ist aber sehr streng und zunächst mit richtig Muskelkater verbunden“, warnt sie vor, kann aber gleichzeitig über die hohe Effektivität des Programmes berichten. Die etwas ruhigere Variante von «M.A.X.» findet man hingegen im «Step & Tone». Aktuell bildet sich Ruth Scheu in Emmett-Technik weiter. Hierbei werden bestimmte Körperareale, wie der Nacken, die Schulter oder der Rücken mit leichtem Fingerdruck berührt, um eine sanfte Lösung des Muskels zu erreichen. «Ich habe festgestellt, dass es bei vielen Leuten akute Probleme gibt, bei denen man mit vergleichsweise wenig Aufwand eine schnelle Linderung erwirken kann», erklärt sie. Auf diese Weise kann wiederum der Grundstein für ein Training und damit einen schmerzfreien Alltag gelegt werden.
Räumliche und personelle Kapazitäten für weitere Angeboten wären durchaus vorhanden. Nun will das Team aber erst einmal richtig in der neuen Örtlichkeit ankommen, wie Ruth Scheu erklärt. Doch wird die nächste Fitnesstrend für einen gesunden Bewegungsablauf sicher nicht lange auf sich warten lassen.