Bütschwil. Im Rahmen des Ostschweizer Ausstellungsprojektes „*5ünfstern offene Künstlerateliers“ öffneten an zwei Wochenenden in diesem März nicht weniger als 300 Künstlerateliers in den Kantonen St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und Thurgau ihre Türen. Ein wahres Fest für alle Kunstfreunde. Unter den Künstlern, die einen Einblick in ihr Wirken und Schaffen boten, war auch Helena Zähnler-Oberhänsli aus Bütschwil. Sie hat zwar schon einige Ausstellungen bestritten, wie beispielsweise «Villa B» in 2011 oder an Gruppenausstellungen, wie den «Gossauer Künstler Tagen», teilgenommen, doch das Ausstellungskonzept von «*5ünfstern» hat die Künstlerin dieses Jahr neu für sich entdeckt und ist begeistert. «Ich finde es toll, solche Synergien nutzen zu können. Sonst arbeite ich immer viel alleine hier, deshalb ist es besonders schön, dass ich jetzt auch einmal zeigen kann, was in dem Atelier so alles passiert», erklärte sie und wies ihre Gäste auf die vielen anderen Ausstellungen und offenen Ateliers an diesem Wochenende hin, die man noch ansehen konnte.
Hereinspazieren ohne Hemmungen
Helena Zähnler-Oberhänsli selbst verband den Anlass mit der Vernissage ihrer neuesten Ausstellung «Faszination» in ihrer Galerie und Werkstatt. Und diese war gut gefüllt am Samstagvormittag. Dazu beigetragen hat vielleicht auch die weit hörbare und anlockende Musik, mit der die Vernissage umrahmt wurde. Dafür sorgte unter der Leitung des Musiklehrers Roman Bislin die Oberstufen-Schulband «BuGaLu», in der auch ihre Tochter mitwirkt.
Ihre ausgestellten Werke sind durchweg für diesen Anlass entstanden und waren am vergangenen Samstag das erste Mal zu besichtigen und zu erwerben. Die Ausstellung wird auch in den nächsten zwei Wochenenden, bis zum 05. April, im Platten 8 zu bewundern sein. Vor der Tür wird jeweils ein Schild Spaziergänger einladen, die «Kunstvilla» zu betreten. «Es soll ein Impuls für die Menschen sein und die Hemmung nehmen, in das Atelier zu kommen», erklärt Helena Zähnler-Oberhänsli, die sich in dieser Zeit über jeglichen kunstinteressierten Besuch freut.
Farbharmonie mit Struktur
Die Bilder und Objekte zeigten jeweils Farbkompositionen, welche von weichen Linien geprägt sind. «Manchmal ist es ein langer Prozess, bis ich mit einem Bild zufrieden bin», liess sich Helena Zähnler-Oberhänsli in die Karten schauen. Auffallend an ihren Bildern sind vor allem die farblichen Aspekte, die sich aber nicht nur auf einen Farbraum beziehen. So kommen Rot-, wie auch Blau- oder Grüntöne in den einzelnen Werken vor. Auf die Farbharmonie aber scheint sie grossen Wert zu legen, sind die Bilder doch zumeist in sorgfältig abgestimmten Nuancen und passenden Tönen kreiert. Mit prägenden zusätzlichen weichen Linien, in den jüngsten Werken gerne auch Kreise, oder strukturgebenden eingearbeiteten Materialien, wie Jeansstoffe oder Kleidungsfasern, bekommen die Werke eine harmonische und warme visuelle Wirkung.