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Endspurt bis zum 4. Juli

Die Bauarbeiten vor dem Bahnhof Wattwil sind bald fertig. Gestern wurde mit der Aufbringung des rötlichen Deckbelages auf dem neuen Mehrzweckstreifen begonnen und die Überdachung des Perrons am Bushof ist fast fertig.

WATTWIL. Insgesamt 550 Meter Kantonsstrasse, ein Kreisel, den Bahnhofplatz und den Bushof galt es in diesem Teilprojekt neu zu gestalten. Am 4. Juli muss man termingerecht zum Nordostschweizerischen Jodlerfest fertig sein. Bis dahin ist aber noch viel zu tun. Thomas Graf, Bauleiter Tiefbau des verantwortlichen Ingenieurbüros Wagner & Brühwiler AG aus Gossau ist dennoch zuversichtlich: «Wir müssen fertig werden, auch wenn bis zum Fest noch einiges zu erledigen sein wird», zeigt er sich positiv gestimmt. Einzig das Wetter ist noch ein Unsicherheitsfaktor, das bislang schon für Verzögerungen gesorgt hat. Erfreut kann sich der Bauleiter aber hinsichtlich der guten Zusammenarbeit mit dem kantonalen Tiefbauamt, der Gemeinde, den beauftragten Unternehmen, mit dem Busverkehr, der SOB und der Bevölkerung äussern. «Bei solchen Projekten ist die Abstimmung und Kommunikation untereinander immer besonders wichtig», weiss er, denn das Leben läuft auch während der Bauphase weiter.

Achtsames Arbeiten

Am gestrigen Donnerstag konnte damit begonnen werden, den Deckbelag auf dem neuen Mehrzweckstreifen aufzubringen. Der aus drei Schichten bestehende, insgesamt 22 Zentimeter starke Fahrbahnbelag wird auf dem mittleren Mehrzweckstreifen rot-bräunlich gefärbt sein, was beim Aufbringen eine besondere Achtsamkeit von den Bauarbeitern erfordert. Mit neuer und sauberer Arbeitsausrüstung und gereinigten Maschinen wird vermieden, dass der farbige Belag schwarze Flecken oder Streifen erhält. Die gerade Linie an der Grenze zum übrigen Belag muss präzise gesetzt sein und die Temperatur des mit Klebmasse ausgestatteten Unterbelags sowie des Deckbelages muss stetig kontrolliert werden. «Der Belag selbst hat beim Aufbringen eine Temperatur von rund 140° Celsius und benötigt 12 bis 14 Stunden zum Auskühlen», erläutert Thomas Graf. «Grundsätzlich ist es aber der gleiche, robuste und vom Kanton vorgeschriebene Split-Belag, wie auf der übrigen Fahrbahn», so Thomas Graf weiter. Zur Akzentuierung ist dieser aber mit rötlichem Farbstoff und bräunlichem Splitt versetzt.

Bushof kurz vor Vollendung

Dieser farbliche Akzent hat zum einen eine gestalterische Funktion, dient aber auch der optischen Abgrenzung von der Hauptfahrbahn. Der neue Mehrzweckstreifen soll in beide Richtungen befahrbar sein und zum Abbiegen, Überholen von Velos und so weiter genutzt werden können. «Die Erfahrungen zeigen, dass die Automobilisten sich noch nicht richtig daran gewöhnt haben und den Streifen nur sehr zurückhaltend nutzen», weiss Thomas Graf. Doch zeigen entsprechende Fahrbahngestaltungen in anderen Stadtzentren, dass sich dies mit der Zeit einspielt. So soll der Mehrzweckstreifen künftig auch die Funktion einer gewissen Verlangsamung des Verkehrs erfüllen.

Einen anderen Belag hat man für den Bushof ausgewählt. Da hier besonders hohe Lasten beim Abbremsen und Anfahren der Busse auf dem Belag lasten, wurde dieser aus eingefärbtem Beton mit einer Besenstrich-Struktur gestaltet. Ebenfalls aus einem Betonbelag wird das Perron für die Fahrgäste sein. Als optischen Akzent und funktionalem Grund wurde die Perronkante aus einem Granitrandstein erstellt. Die auf fünf Betonsäulen errichtete Dachkonstruktion wird auch aus Beton bestehen.

Ein zentrales Element des neu gestalteten Areals wird zudem die optische Aufmachung werden. Wie für den Bushof, ist dafür in finanzieller Hinsicht die Gemeinde verantwortlich. Als besonderes Highlight wird hier die Verbindung zur Tiefgarage hergestellt, indem blaue Kreuze in den Belag eingestanzt werden. Sie sollen an die Historie der Gemeinde als wichtigen Standort der Textilindustrie erinnern. Das Einbringen der Kreuze wird in der kommenden Woche starten, gibt Thomas Graf einen Ausblick. Danach wird noch die Bepflanzung, Möblierung und Beflaggung erfolgen.

Bitte Platz nehmen

Als weitere gestalterische Massnahmen wird zudem ein Brunnen mit Sitzgelegenheiten für eine Auflockerung und Ruheplätze sorgen. Auch dieser wird in den kommenden drei Wochen installiert. «Beim Bushof werden zudem noch vier Sitzbänke aufgestellt», erklärt Thomas Graf. Eine von ihnen lädt bereits zum Probesitzen ein. «Auch die Strassenbeleuchtung wird in das optische Konzept integriert», gibt Thomas Graf Auskunft. Bereits fertiggestellt ist der erste Kreisel des oberen Toggenburgs, um den sich schon die neuen, an den modernen Look angepassten Kandelaber reihen.

Ebenfalls fast vollständig fertig sind die Fusswegmarkierungen. «Hier fehlen noch die Markierungen beim Bushof. Zudem wird es noch Behindertenmarkierungen geben», kann Thomas Graf in Aussicht stellen. Ebenfalls behindertengerecht wurde auch die neue Rampe zum Eingang der Clientis Bank gestaltet.

Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Veloabstellplätzen im Infra-Gebäude, vor dem es unweit des Wendeplatzes für die Busse auch Park & Ride-Parkplätze geben wird, werden noch weitere Veloplätze neben dem Buvette entstehen. «Ausserdem sind zu den neuen bewirtschafteten Längsparkplätzen entlang der Bahnhof- und Rickenstrasse auch hier noch fünf bewirtschaftete Kurzzeitparkplätze vorgesehen», so Thomas Graf.