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Ein Musikabend voller Poesie

Der Konzertzyklus Pro Wattwil lud am Sonntag zum verzaubernden Kammermusikabend in der Aula der Kantonsschule Wattwil konnte das Trio Sibylle Diethelm, Sopran, Flötistin Andrea Huber und Edward Rushton am Klavier begeistern.

Wattwil. Der Abend stand ganz im Zeichen der französischen Musik des Fin de siècle. In einem zunächst schwermütigeren und einem anschliessenden, beschwingteren Teil präsentierte das Trio unter dem Titel «Poèmes» eine gelungene Mischung schönster französischer Musik. Der Abend stand dabei ganz im Zeichen des Gedichtes «Une flute invisible» von Victor Hugo, welches namhafte französische Komponisten wie Camille Saint-Saëns, Claude Debussy oder André Caplet zur Vertonung des Poems  animierte. Neben den berühmten Vertretern wie Debussy und Ravel kamen in diesem Rahmen aber auch Werke von weniger bekannten Komponisten zu Ehren.

So holten die Kompositionen nicht nur die Schmetterlinge zurück, die bei den herbstlichen Temperaturen bereits verschwunden sind, sondern zollte auch der Nachtigall ihren Tribut, liess den mythologischen Hirten, Vögel und Liebende in den Liedern erwachen.

Bestechendes Wechselspiel
In einem gelungenen Wechselspiel zwischen dem klaren und bezaubernden Sopran von Sybille Diethelm und der Flöte von Andrea Huber, dann wieder nur mit Pianobegleitung oder rein instrumental, mehrheitlich aber gemeinsam sorgten sie für einen kurzweiligen Hörgenuss.

Die aus Schübelbach stammende Sopranistin Sybille Diethelm absolvierte ihr Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater in München und schloss 2012 mit Auszeichnung ab. Sie ist Preisträgerin des Migros-Gesangswettbewerbs und besuchte diverse Meisterkurse. Erste Opernpartien verkörperte sie in Glucks Pilger von Mekka und Purcells Fairy Queen sowie in der Uraufführung von Müller-Wielands Oper Aventure Faust. Sie sang aber auch in Aufführungen von Bachs Johannes- und Matthäuspassion unter Helmuth Rilling.

Schnell, hart und zart
Andrea Huber, die an der Querflöte nicht nur durch Geschwindigkeit und Temperament, sondern auch durch Zartheit zu bestechen vermochte, studierte an der Musikhochschule Zürich, schloss mit dem Lehrerdiplom und später mit dem Konzertdiplom ab und absolvierte ein Volontariat im Orchester der Oper Zürich. Diverse Meisterkurse führten die Kaltbrunnerin auch ins Ausland. Sie unterrichtet an der Musikschule Lachen / Altendorf und wirkt regelmässig in diversen Orchestern und Kammermusikprojekten mit.

Der im Trio für Fabienne Romer, die vor kurzem Mutter geworden ist, eingesprungene Edward Rushton füllte die Lücke optimal. Mal weich, mal durchschlagend ergänzte er die beiden Frauen optimal am Klavier. Edward Rushton studierte an der Chethams School of Music, dem Kings College, Cambridge, der Royal Scottish Academy of Music and Drama und am Konservatorium Zürich. Er arbeitet in Zürich als freischaffender Komponist und Pianist, unter anderem für das Tonhalle-Orchester Zürich oder das Orchester des Nationaltheaters Mannheim, das London Symphony Orchestra, für das Opernhaus Zürich oder die Staatsoper Hannover. Sein Können ist auch auf mehreren Tonträgern festgehalten.