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Die Natur als Quelle der Schönheit

Natürlichkeit bekommt für Verbraucher einen immer höheren Stellenwert. Dies betrifft nicht nur Lebensmittel, sondern vermehrt auch Produkte der Körperpflege. Sowohl in der pflegenden, als auch in der dekorativen Kosmetik wächst der Wunsch nach mehr Nähe zur Natur.

„Bio“, „öko“, „nature“ – das sind auch die neuen Zauberwörter der Kosmetikindustrie. Doch was ist wirklich drin in den „grünen“ Tuben und Tiegeln? Der wachsende Markt wird hier für die Verbraucher nicht zuletzt durch eine Vielzahl von Labels und Gütesiegeln immer unüberschaubarer. Die Fragen, wie viel Natur in den Produkten steckt, und ob dies auch gleichbedeutend mit einer besseren Verträglichkeit ist, sind nicht immer leicht zu beantworten. Denn Naturkosmetika sind in der Regel komplexe Mischungen natürlicher, sowie weiterverarbeiteter Rohstoffe. Zudem hat die Naturkosmetik auch in Zeiten wachsender Nachfrage nach wie vor ihre Grenzen.

Natürlich schön
Die Kosmetikerin Erika Zimmermann hat sich intensiv mit der natürlichen Schönheitspflege auseinander gesetzt und sowohl für sich persönlich, als auch in ihrem Kosmetikstudio in Uznach einen neuen Weg eingeschlagen. „Für mich ist der Weg zur Naturkosmetik eine zwingende Entwicklung weg von den bisherigen Pflegekonzepten auf Mineralölbasis und mit zum Teil bedenklichen Inhaltsstoffen gewesen“, blickt sie zurück. Dieser Prozess ging vor allem mit einem Einstellungswandel einher. „Mit den Jahren habe ich Schönheit anders begriffen“, erklärt sie. „Heute verstehe ich, dass Schönheit mehr von Innen kommt, Abweichungen unterliegt und das Prinzip gilt: Weniger ist mehr.“

Dieser  Weg führte über eine Ferienreise nach Indonesien. Hier erhielt Zimmermann den entscheidenden  Impuls, der sie veranlasste, immer weiter von der klassischen Kosmetik abzurücken und neue Wege zu suchen. „Ich hatte schon immer Freude an Düften, weshalb ich mich zunächst mit Seminaren und Kursen in der Aromatherapie weitergebildet habe“, erzählt sie von ihren ersten Schritten. Auf weiteren Reisen, die sie mehrfach nach Indonesien und andere Erdteile führten, eignete sie sich immer mehr Kenntnisse von der javanischen Schönheitspflege bis zur Indian Head Massage an.

„Schönheit ist nicht nur Glamour“
Bereits seit 1980 führt die gelernte Kosmetikerin ihr eigenes Studio auf zunächst herkömmliche Weise. 2001 nahm sie eine Auszeit und sortierte sich in ihrem Angebotskonzept neu. Zimmermann verabschiedete sich in vielen Bereichen von der normalen Kosmetik, erlernte in Indonesien die natürliche Peeling- und Hautpflegetechnik und startete mit dem neuen Konzept einer nicht nur natürlichen, sondern auch ganzheitlichen Kosmetik. Unter Einbezug der Reflexzonen und dem Einsatz von ätherischen Ölen ist ihr Ziel die tiefe Entspannung.  „Schönheit ist nicht nur Glamour, sondern hat auch viel mit der Gesundheit der Organe zu tun“, fasst sie zusammen. „Dieser Neustart hat erst einmal viel Mut gebraucht, doch war für mich innerhalb meines eigenen Verantwortungsbewusstseins gar kein anderer Weg mehr möglich“, erklärt sie. So verabschiedete sie sich auch von der industriellen Systempflege und stellt ihre eigenen Pflegeprodukte – zum Teil aus den vor Ort selbst gesammelten Gaben der Natur – her. „Nun geht es für mich darum, die Haut tief zu reinigen und mit einfachen Mitteln zu pflegen“, fasst sie zusammen. „Denn die Haut ist eigentlich ein Ausscheidungsorgan und nur begrenzt aufnahmefähig.“

Um dieses naturnahe Konzept umzusetzen, musste sie auf die Suche nach Alternativen gehen. So ist in der Naturkosmetik beispielsweise die Frage der Konservierungsstoffe und der Emulgatoren, welche die auf Wasser und Fett basierenden Produkte mischbar machen, ein grosses Thema. In der herkömmlichen Kosmetik wird hier zumeist die Chemie als Lösung herangezogen.

Für die Natur und mit ihr
Allergische Reaktionen auf diese Stoffe oder der Wunsch, den eigenen Körper mit natürlichen Subtanzen pflegen zu wollen, sind genauso Anlass für die Wahl eines Naturkosmetikproduktes, wie dass wachsende Bewusstsein für Umweltschutzaspekte. Denn auch hier kann mit Naturkosmetik ein Beitrag geleistet werden. Ein einfaches Beispiel hierfür sind so genannte Peeling-Produkte. Die oft bei den herkömmlichen Mitteln enthaltenen Kunststoff-Mikropartikel sind so fein sind, dass sie durch das Abwasser selbst Kläranlagen passieren und so in die Gewässer gelangen. Diese werden dadurch nicht nur verunreinigt, sondern auch von Fischen aufgenommen. Auf diese Weise haben die Mikropartikel bereits Einzug in die Nahrungskette erhalten, an deren Ende der Mensch steht. In der Naturkosmetik versucht man, die schälende Wirkung durch natürliche Substanzen zu erzielen. Zimmermann beispielsweise verwendet in ihren Behandlungen das so genannte „Lulur“, ein Peeling auf Basis von gemahlenen Reiskörnern.

Ihre eigene, selbsthergestellte Creme, die Rosenbutter, besteht aus Cocos-Öl, Sheabutter und Rosenöl.  „Diese Grundmischung ist natürlich nur begrenzt haltbar, muss aber nicht gekühlt werden“, erläutert Zimmermann. „Ausserdem muss man sich bewusst sein, dass Naturprodukte auch immer einem gewissen Wandel unterworfen sind, da eben natürliche Inhaltsstoffe nicht immer ganz gleich sind.“

<img data-htmlarea-clickenlarge="1" src="http://www.arimas-kommunikation.de/fileadmin/user_upload/8a74521e92.jpg" alt="" style="padding-right: 10px; float: left;" height="201" width="300" data-htmlarea-file-uid="970" data-htmlarea-file-table="sys_file" />Mit ihrer Philosophie von einer natürlichen Schönheitspflege trifft Zimmermann den Zeitgeist. Das spiegelt sich auch in der industriell gefertigten Produktpalette der Kosmetikbranche wider. Die Entwicklung in der Naturkosmetik zeigt sich nicht zuletzt daran, dass auch im Bereich der dekorativen Kosmetik immer mehr Alternativen in den Verkaufsregalen stehen.. Doch findet die Naturkosmetik gerade in diesem Bereich ihre Grenzen. „Es ist nicht für alles möglich, einen natürlichen Ersatz zu finden. Ein Beispiel dafür ist Nagellack“, erklärt Zimmermann.  Zudem ist „Natur“ kein geschützter Begriff. Im Sinne der Transparenz vertraut die Kosmetikerin deshalb auf das Label „NaTrue“ für die von ihr zugekauften und nicht selbst produzierten Kosmetika.

Den eigenen Weg finden
Während sie selbst speziell in diesem Fall den Weg gegangen ist, die Nageldekoration nicht mehr anzubieten und dafür auf diese Einnahmequelle zu verzichten, ist sie in anderen Bereichen für sie vertretbare Kompromisse eingegangen. „So ist es beispielsweise nicht möglich, die Wimpern ohne Chemie zu färben. Hier habe ich auf die Wünsche meiner Kundinnen reagiert und mache dies weiterhin.“ Denn  sie sieht sich weder als Prophetin, noch als Missionarin. „Ich habe Verständnis für die gesamte Bandbreite der Kosmetik vom Naturprodukt bis zur Botox-Anwendung – das muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden“, lässt sie wissen und spricht sich klar für Eigenverantwortung aus. So dürfe man nicht vergessen, das die Schönheit ein riesiges Feld und vor allem ein riesiger Markt sei, wobei manch chemischer oder gar operativer Eingriff schneller gemacht sei, als einen Körper in Einklang zu bringen.

Ihr Weg hat sie schlicht dahin geführt, dass sie manche Sparten nicht mehr anbietet und ihren Prinzipien treu bleibt, auch wenn sie auf diesem Weg zunächst einige Einkommenseinbussen akzeptieren musste, erklärt Zimmermann. Mittlerweile schwört ein fester Kreis von langjährigen Stammkundinnen auf ihre natürliche Kosmetik. Auch finden immer wieder neue Kunen den Weg zu ihr, die aus Interesse oder Überzeugung, aber auch nach einer Allergiediagnose  auf der Suche nach natürlichen Alternativen sind.