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Der Batterie Sorge tragen

Der grosse Schock kommt meist am Morgen: Beim Drehen des Zündschlüssels springt der Motor nicht an, wie all die Tage zuvor. Das könnte an der Batterie liegen. Denn diese ist vor allem im Winter ein Schwachpunkt.

Gaster/See/Glarus. – Das ist meist ein erschreckender Moment: Der Zündschlüssel rastet ins Schloss, die gewohnte Drehung folgt, aber nicht so das typische Surren des Motors. Allenfalls ein langgezogenes schleppendes Geräusch des Anlassers, im schlimmsten Fall sogar gar nichts. Der Batterie ist der „Saft“ ausgegangenen. Dies gehört zu den häufigsten Pannenrufen beim TCS. Wer sich auskennt und Hilfe hat, kann sich auch selbst helfen. Jetzt heisst es, eine Starthilfe zu organisieren. Doch sollte man im Vorfeld beachten, dass Autos immer komplizierter werden und mit empfindlicher Elektronik vollgestopft sind. „Mit dem überbrücken sollte man sehr vorsichtig sein“, so Martin Müller, Geschäftsführer der Garage Müller Niederurnen. Kleinste Fehler könnten teure Reparaturen nach sich ziehen.

Starthilfe richtig leisten
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die beiden langen Starthilfekabel zum Einsatz kommen. Doch gibt es hier allerlei Stolperfallen für ungeübte „Neustarter“. So ist erst einmal zu beachten, dass die Starthilfekabel der vorgeschriebenen Norm entsprechen und für das Fahrzeug geeignet sein müssen. Die Polzangen müssen komplett in Kunststoff gefasst sein. Nur die Kontaktteile bestehen aus Metall. „Hier kommt es auf die Qualität des Starthilfekabels an“, mahnt Simon Studer vom Kundendienst der Garage Jörg in Weesen. Man sollte ein Produkt wählen, welches den Anforderungen Genüge tut.

Sehr wichtig ist das genaue beachten des Minus- und Pluspoles, sowie die genaue Anschlussreihenfolge. Zuerst müssen die beiden Pluspole des Spender- und Empfängerfahrzeuges zusammengeschlossen werden. Dann folgt der komplizierte Schritt: Dazu muss das schwarze Kabel mit dem Minuspol des Spenderfahrzeugs und einem Massepunkt zusammengeführt werden. Dieser ist vorzugsweise der Motorblock des Empfängerfahrzeugs. Bei dem direkten Verbinden mit dem Minuspol der leeren Batterie ist eine Entzündung beim an- und abklemmen nicht auszuschliessen. In der Folge kann die Batterie zerstört, sowie austretende Säure dem Fahrzeuglenker gefährlich werden.

Auch im darauffolgenden Prozedere sollte man sich an den genauen Ablauf halten: Den Motor des Spenderfahrzeugs starten, die Drehzahl etwas erhöhen. Danach den Motor des Pannenfahrzeugs starten. Läuft dieser an, sollten in diesem Auto ein starker elektrischer Verbraucher wie das Gebläse eingeschaltet werden. Beim Lösen der Polzangen können sonst Spannungsschwankungen auftreten, welche elektrische Bauteile schädigen können. Erst dann ist das schwarze Minuskabel zu trennen, später das rote Pluskabel. Um die Batterie wieder zu laden, müssten viele Kilometer abgespult werden. Ein paar Kilometer im Stadtverkehr reichen nicht.

Der Fachmann hilft weiter „Getrennt vom Fahrzeug sollte eine Batterie mindestens zwei Nächte lang geladen werden“, erklärt Müller. Ausserdem kann sich der Ein- und Ausbau der Batterie als Problem erweisen. Moderne Autos sind so komplex, dass ein solcher Eingriff zu elektronischen Fehlern führen kann, warnt Müller. Besser ist hier Rat und Hilfe vom Fachmann. Jedem ordnungsgemässen Starthilfeset liegt eine Beschreibung bei, an die man sich halten sollte. Ist man sich mit dem Starthilfe-Prozedere trotzdem unsicher sollte man im Zweifel lieber den TCS rufen und das Starten vom Fachmann erledigen lassen. Damit es erst gar nicht soweit kommt, gilt es auch der Autobatterie eine gewisse Aufmerksamkeit zu widmen. „Beim Wintercheck wird auch die Batterie mit überprüft, denn diese hält im Schnitt nur rund fünf Jahre“, gibt Studer zu bedenken. Doch auch hier hat die komplexe Fahrzeugelektronik Spuren hinterlassen. Der Messprozess ist komplizierter als noch vor Jahren, dank der Technik aber innerhalb der Werkstätten auch relativ schnell zu gewährleisten: „Heute wird nicht mehr unter Belastung gemessen, sondern mit speziellen Messgeräten, die an die Batterie angeschlossen werden“, erläutert Marc Kid, Werkstattleiter bei der Garage Martin Müller in Niederurnen. Dieser Check kann in jedem Fall unnötigen Ärger am Morgen ersparen.