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Den Wetterereignissen auf den Grund gegangen

Zur diesjährigen Ausgabe der Immo Classic konnten die Veranstalter in Thomas Bucheli einen spannenden Referenten zum Thema „Das wetterfeste Haus“ verpflichten. Entsprechend gut besucht war die Netzwerkveranstaltung am Mittwoch im Hotel Schwanen in Rapperswil-Jona.

Rapperswil-Jona. – „Vor 13 Jahren haben die sechs Unternehmen Franke Water Systems AG KWC, RICHNER, Schenker Storen AG, Schlagenhauf, V-ZUG und die St. Galler Kantonalbank AG den Netzwerkanlass ImmoClassic ins Leben gerufen. Umso mehr freue ich mich, dass sich der Anlass auch nach dieser ganzen Zeit immer noch so grosser Beliebtheit erfreut“, so Marcel Zweifel, Niederlassungsleiter der SGKB. Deutlich über 150 Gäste hatten am Mittwochvormittag den Weg zu einem der wichtigsten Netzwerkanlässe und Infoveranstaltungen für die Bau- und Immobilienbranche am oberen Zürichsee gefunden. Neben einer im wahrsten Sinne klassischen Einleitung durch die Violinistin Bota Tynybekova und Sandi Toka Nova am Violincello, die Mozart, Vivaldi und Händel hören liessen, durfte man sich auf ein Referat des Meteorologen und Fernsehmoderators Thomas Bucheli freuen.

Steigende Erwartungen
Dieser widmete sich dann auch ebenso dynamisch und redegewandt der Erklärung des Wetters, wie er jenes bei „Meteo“ im Schweizer Fernsehen zu prognostizieren pflegt. Dass dies aber alles andere als einfach oder eine exakte Wissenschaft ist, machte er gleich zu Beginn deutlich. Nach einer grundlegenden Definition, was denn Wetter überhaupt ist, sowie dass der inflationär genutzte Begriff des „Klimawandels“ eine auf Statistik basierende, virtuelle Grösse sei, konnte er dennoch festhalten, dass sich jener in tendenziell weniger Eistagen äussert. Ein Umstand, der zumindest für die anwesenden Vertreter der Baubranche nicht negativ zu werten gewesen sein durfte.

Dennoch spielt in der Frage des Schutzes von Immobilien vor allem auch die Prognosesicherheit von Einzelereignissen eine gewichtige Rolle, zu denen vor allem Hagel und Gewitter, Schnee, Sturm und Starkregen gehören. Bucheli konnte dabei nicht nur feststellen, dass die Ansprüche an die Wetterprognosen immer grösser geworden sind. Er machte auch deutlich, wie schwierig eine solche Vorhersage ist. „Das Wetter ist wie ein globales Uhrwerk aus unzähligen Zahnrädchen, das von der Sonne angetrieben wird“, erklärte er, dass Meteorologen schon lange als globalisiert bezeichnet werden können. Dementsprechend würden sich einzelne Impulse irgendwo auf der Erde auch hierzulande auf das Wetter auswirken. 

Genauer als die „Wetterschmöcker“
Die geographische Lage tut ihr Übriges. Das stetige Spannungsfeld der Warm- und Kaltluftfronten sorgt immer wieder für Wettergefahren und Spannungen zwischen Versicherern und Hauseigentümern. „Wir befinden uns in einer Region, wo man immer wieder mit Wetterextremen rechnen muss“, so der Meteorologe. Dabei erinnerte er unter anderem an die Hochwasser von 2005 oder den Sturm Lothar. Neben vielen einfach umzusetzenden Tipps und Tricks hatte Bucheli aber vor allem die Erklärungen im Gepäck, wieso beispielsweise eine Gewitterfront nicht einfach mit Wetterradarbildern abzuschätzen ist. Im nächsten Jahr solle aber ein Vorwarntool auf den Markt kommen, das bei elektronisch gesteuerten Anlagen beispielsweise das automatisierte Hochlassen der Storen und Rollos ermöglicht, stellte er in Aussicht. 

Aber er nahm auch die Illusion, sich blind auf die Wetterprognosen zu verlassen, so sehr man sich hier auch um Genauigkeit bemühe. Am Ende bleibe, dass die Meteorologie wie eine Partie Jass sei: Man muss mit immer neuen Kartensätzen versuchen, den Verlauf so genau wie möglich vorherzusehen. Genauer als die „Muothataler Wetterschmöcker“ sei man aber zumindest auf wenige Tage im Voraus allemal. Ansonsten bleibe vor allem der Grundsatz, dass Vorsicht besser als Nachsicht sei und man auch extremen Ereignissen beim Schutz des Hauses durch Vorsichtsmassnahmen etwas entgegensetzen kann.