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25 Jahre „il mosaico“ musikalisch gefeiert

Das Jugendorchester der Kantonsschule Wattwil und der Musikschule Toggenburg, „il mosaico“, feiert sein 25-Jahre-Jubiläum. Dabei stellen die Nachwuchstalente in einer Reihe von Konzerten ihr Können unter Beweis, wie am Sonntag in der reformierten Kirche Rapperswil.

Rapperswil-Jona. – „Das Jubiläum möchten wir zum Anlass nehmen, um zu zeigen, was im Bereich der musikalischen Bildung auch in einer ländlichen Region möglich wird, wenn die gegebenen Voraussetzungen - die grosse Unterstützung durch die Schulleitungen und das Kollegium - mit Engagement und Fantasie genutzt werden“, ist auf der Homepage des Jugendorchesters zu lesen. Dass man dieses Ziel erreicht hat, stellten die insgesamt über 60 jungen Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Hermann Ostendarp unter Beweis. Unter dem Titel „Aus der Neuen Welt“ präsentierten sie ihr Frühlingsprogramm und entführten damit ihr äusserst zahlreiches Publikum in der vollbesetzten reformierten Kirche Rapperswil mit drei Werken, die eng mit der Geschichte des Jugendorchesters verknüpft sind.

Reise durch Klangwelten
Die Liste der Werke der Moderne, die «il mosaico» in den 25 Jahren bis heute spielte, ist lang. Dabei wurden auch immer wieder Werke der „grossen Amerikaner“ aufgeführt, von Gershwin, Copland, Ives, Glass oder Barber. Deshalb erinnerte man noch einmal mit „The unanswered Question“ von Charles Ives an das erste Frühlingsprogramm des Jugendorchesters im Jahre 1991. Damit schaffte man einen sanften, aber auch spannenden Einstieg in den Konzertabend. Die musikalisch versinnbildlichte, vergebliche Suche nach Antworten wurde durch die zurückhaltend ruhigen Streicher im Hintergrund und das Wechselspiel zwischen der fragenden Trompete und die nach Antworten umherflirrenden Flöten unter der Leitung von Wilfried Stillhard bestens transportiert.

Antonin Dvo?ák ist neben den Kompositionen der deutschen Romantik ein weiterer Schwerpunkt, der bei „il mosaico“ in Bezug auf die Musik des 19. Jahrhunderts gesetzt wird. Mit seinem wahrscheinlich berühmtesten Werk hatte man zugleich das Titelstück des Frühjahrskonzerts gefunden: Die 9. Sinfonie – „Aus der Neuen Welt“. Doch das Konzert spiegelte auch andere musikalische Welten wider, in denen sich das Orchester bewegt. So gehören Werke der Wiener Klassik zum festen Programm. Klar, das hier Mozart von kleineren Kompositionen über Klavierkonzerte und Sinfonien bis hin zu seinem grossartigen Requiem nicht fehlen darf. Am Sonntag liess das Orchester sein vor Dramatik strotzendes „Klavierkonzert Nr. 24 in c-moll“ hören.

Hochstehender Beistand
Am Klavier erhielten die Jugendlichen dabei hochkarätige Unterstützung von Adrian Oetiker. Nach seinem Erfolg beim internationalen Klavierwettbewerb der ARD im Jahr 1995 hat Oetiker als Pianist ganz Europa und die USA bereist. Der gebürtige St. Galler studierte in der Meisterklasse von Homero Francesch in Zürich und bei Bella Davidovich an der Juilliard School in New York. Er spielt regelmässig im Klavierduo mit seiner Frau Paola De Piante Vicin. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen aber auch Homero Francesch, Eduard Brunner und das Carminaquartett, Mitglieder der Berliner Philharmoniker und viele andere befreundete Musiker. Oetiker leitete ab 1996 eine Klavierklasse an der Musikhochschule Basel, 2011 wurde er an die Musikhochschule in München berufen. Seit 2010 ist er künstlerischer Leiter der Internationalen Sommerakademie Lenk. Nicht zuletzt ist er aber seit über 20 Jahren auch eng mit „il mosaico“ verbunden und sagt dazu selbst: „Immer wieder ist es ein Erlebnis, mit „il mosaico“ und Hermann Ostendarp zusammenzuarbeiten.“

Ihm und der beachtlichen Leistung seiner jugendlichen Orchesterbegleitung wurde verdient ein tosender Applaus gespendet. Wer das Konzert verpasst hat, wird am 28. März in der Tonhalle St. Gallen und am 29. März in der evangelischen Kirche Wattwil nochmals die Gelegenheit haben, akustisch das Jubiläum des Jugendorchesters mitzufeiern.