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Natur als Gegenpol zum Stress

Rita Ammann setzt sich als Präsidentin des Vereins  „Bänggner Natur“ aktiv dafür ein, die Natur auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten, bedacht mit den Ressourcen umzugehen und der heimischen Flora und Fauna einen angemessenen Lebensraum zu erhalten. 

Benken. – Der bestehende Verein  „Bänggner Natur“ setzt sich seit über 100 Jahren für die Artenvielfalt in und um Benken ein. Mit über 100 Vogelhäusern im Wald, die jährlich gereinigt und gewartet werden, sowie Arbeitseinsätzen in Wald und Wiese, trägt der Verein dazu bei, dass Benken ein Lebensraum auch für seltene Arten bleibt.

Präsidentin Rita Ammann ist seit 2002 im Verein. Bereits als Gemeinderätin hat sie sich im Ressort Naturschutz für das Thema stark gemacht, das ihr auch privat am Herzen liegt. Hier war die Kinesiologin auch als Mitinitiantin der Energiekommission  tätig und hat mit aufgegleist, dass die Gemeinde umweltgerechte Neuanschaffungen von der Solaranlage bis zum energieeffizienten Haushaltsgerät mit Zuschüssen unterstützt. Ebenso ist sie Vorstandsmitglied bei der Solargenossenschaft Linth. Die 2013 gegründete Genossenschaft bezweckt die gemeinschaftliche Förderung von erneuerbaren Energien und die Erstellung von Solaranlagen in gemeinsamer Selbsthilfe, sowie der Produktion und dem Handel mit erneuerbarer Energie. Rita Ammann selbst hat vor rund 30 Jahren selbst eine Solaranlage angeschafft, womit sie in der Schweiz zu den Vorreitern auf diesem Gebiet gehört.

Keine Selbstverständlichkeit
Da die „Bänggner Natur“ mit der Naturschutzkommission der Gemeinde Benken eng zusammenarbeitet, war es für Ammann nur folgerichtig, auch nach ihrer Zeit im Gemeinderat in diesem Bereich weiter zu wirken. „Die Gemeinde hat so viele Aufgaben, dass es nie schlecht sein kann, wenn gezielt von Vereinen oder Privatpersonen weiteres Engagement gezeigt wird“, erklärt sie.

Seit ihrer Zeit im Verein war sie deshalb auch als Vorstandsmitglied aktiv und steht diesem seit mehr als vier Jahren als Präsidentin vor. „Das Präsidium habe ich zwar nie gesucht, aber ich habe tolle Vorstandskollegen und ein tolles Team“, freut sie sich über die breite Unterstützung im Rücken. Doch fehlt es hier durchaus noch an Manpower, wie Ammann weiter berichtet: „Wir können noch durchaus drei Personen gut gebrauchen und suchen bereits länger nach Interessierten. Heute ist man individueller, will Geld verdienen und da sind solche Nebenämter nicht mehr so beliebt“, berichtet sie aus ihren Erfahrungen. „Ich habe das Gefühl, dass das Interesse an der Natur und den Naturschutz in den Städten grundsätzlich höher ist, als auf dem Land. Hier wird eine intakte Natur eher als Selbstverständlichkeit angesehen, was aber mitnichten der Fall ist“, mutmasst sie.

Kontrast zum Arbeitsalltag
Dies schlägt sich auch bei den jährlichen Arbeitseinsätzen in der Natur nieder. „Glücklicherweise haben wir immer ein paar treue Seelen, die seit vielen Jahren tatkräftig mit dabei sind. Ich habe das Gefühl, das abnehmende Interesse an solchen Aufgaben ist ein Tribut an die moderne, stressige Zeit. Die Menschen haben den Kopf mit so vielen anderen Dingen voll. Dabei kann aber gerade auch in der Natur ein Gegenpol dazu gefunden werden. Hier bieten sich auch bei den Arbeitseinsätzen unglaubliche Möglichkeiten zur Entschleunigung als Kontrast zum Arbeitsalltag und der Computerwelt. “ Genau dies haben auch Institutionen wie der Lions Club bereits erkannt. „Wir würden aber auch für Firmen zur Verfügung stehen, die einmal ein anderes Erlebnis für Ihre Teams suchen und beispielsweise einmal im Frühjahr die Reinigung der Vogelhäuser übernehmen wollen“, formuliert Ammann eine mögliche Idee, wie Mensch und Natur profitieren können.

Negativ gestimmt ist sie hinsichtlich der Bemühungen zugunsten der Natur ohnehin nicht. Im Gegenteil: Extensiv genutzte Wiesen sind eine grosse Bereicherung für die heimische Flora und Fauna. Die Unterstützungszahlungen des Bundes an die Landwirte zugunsten solcher Wiesen entlasten den Verein sehr, erklärt Ammann. „Auch die Ortsgemeinde und der Forst machen im Bereich Naturschutz heutzutage viel mehr als früher. Das ist super und zeigt eine Entwicklung in die richtige Richtung.“

Die nächte Generation begeistern
Ebenfalls freut sie sich darüber, dass die „Bänggner Natur“ bereits mehrfach Gelegenheit hatte, mit der Schule zusammenzuarbeiten, beispielsweise beim Bau neuer Vogelhäuser oder beim von der Schule gepflegten Schul-Reservats. „Dies ist besonders interessant, da man dabei schon die nächste Generation für Naturschutzfragen begeistern kann“, erklärt sie. Als seit jeher „eher grün und an Naturschutzfragen interessiert“, hat sie in ihrem Mann einen passenden Partner gefunden, der ebenfalls seit Kindesbeinen mit dem Thema vertraut ist. „Meine Schwiegermutter war die erste Biobäuerin in Benken. Mit meinem Mann habe ich heute noch ein 1.8 Hektar grosses Landstück in Benken, auf dem wir unter anderem 70 Hochstammbäume, geschützte Hecken und andere Pflanzen pflegen. Das macht zwar sehr viel Arbeit, aber auch ebenso viel Freude.“

Ganz grundsätzlich kann Rita Ammann nur an alle appellieren, etwas zugunsten der Natur zu tun, sofern sie können. „Das ist allemal besser, als nur zu jammern. Schliesslich möchten wir doch alle, dass die nächsten Generationen noch eine intakte Natur vorfinden. Doch sollte dies nicht als selbstverständlich erachtet werden“, hält sie fest. Ganz in diesem Sinne bleibt ihr auch mit Blick auf die „Bänggner Natur“ vor allehttp://arimas-kommunikation.de/m der Wunsch, dass es den Verein auch noch weitere 100 Jahre geben und sich entsprechend genug treue Spender und interessierte und engagierte Menschen finden, um die Aktivitäten zugunsten der Natur zu tragen.

Aus dem Schatten ins Licht

Alltäglich nehmen Menschen wichtige Aufgaben in der Gesellschaft wahr. Im Nebenamt und oft ganz unauffällig verrichten sie ihren Beitrag für das gewohnte und gelungene Funktionieren unseres Lebens. Doch sind uns diese «Helden des Alltags» nicht immer im Bewusstsein – ja manchmal wissen wir gar nicht, wer es eigentlich ist, der sich um die eine oder andere Angelegenheit kümmert, die uns so selbstverständlich scheint. Wie schon Bertolt Brecht für die «Die Dreigroschenoper» textete: «Denn die einen sind im Dunkeln und die andern sind im Licht. Und man sieht nur die im Lichte. Die im Dunkeln sieht man nicht.» In der diesjährigen Dorfportraitserie widmen wir uns einer Auswahl derjenigen, die trotz ihrer Leistungen tendenziell im Schatten stehen und möchten sie ins rechte Licht rücken.