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Gemeinschaftlicher Einsatz für den kindlichen Skispass

„Vom Dorf - für das Dorf“ – das ist das Motto beim Netstaler Mugi-Skilift. Mit viel ehrenamtlichen Engagement wird hier bis heute die Grundidee der Gründer weitergelebt, welche sich vor bald 40 Jahren die Förderung, Erstellung und den Betrieb von Skisportanlagen in Netstal zur Aufgabe machten.

Netstal. – Der Skilift Mugi wurde im Jahr 1979 als kleiner Schlepplift erstellt. Als Standort wurde die Mugiweid in Netstal gewählt. Die Kinder benutzten den Schlepplift mit Freuden, löste er doch die Zeit der "Träppeleten" ab, denn der Hang diente seit jeher dem Nachwuchs im Dorf als Abfahrtspiste. Im Jahre 1984 wurde die obere Anlage in Frondienst gebaut und vor drei Jahren um einen weiteren kleinen Lift erweitert. Mittlerweile verfügt die Anlage über einen Schlepplift im unteren Bereich und es wurde eine Schneekanone angeschafft, welche bei ausreichender Kälte dafür sorgt, dass das kleine aber feine Skigebiet direkt vor der Haustür bereit für die Kinder ist. So stehen ein Übungslift für Kinder ab drei Jahren und eine blaue Piste, also insgesamt zwei Lifte mit einer Länge von 250, bzw. 150 Metern zur Verfügung.

Unkompliziert und nah
Dass dieser lang gehegte Traum der Netstaler Jugend verwirklicht wurde, war Hans Tremp und Hermann Rickenbach zu verdanken, welche zusammen mit dem Schulpräsidenten Paul Meyer, Gemeinderat Alfred Gruber und dem Sympathisanten Arnold Hösli die Interessengemeinschaft Skilift Mugi Netstal gründeten. Sie machten vom Angebot des privaten Gletscher - Skiliftbetreibers Walter Ender Gebrauch und beschlossen, diesen Kleinskilift mietweise für einen Versuchsbetrieb zu übernehmen. „Die Idee damals war, für Familien und die Schule eine preisgünstige und unkomplizierte Möglichkeit zum Skifahren direkt in der Nähe zu schaffen“, erklärt der heutige Verwaltungsratspräsident Mischa Marty die nach wie vor geltende Grundmotivation hinter der Anlage. „Wir sind klein, aber wir haben alles, was es braucht“, fasst er zusammen. Er selbst ist seit fünf Jahren dabei. „Wir haben aber immer noch Gründungsmitglieder dabei“, kann er berichten.

Seit einem guten Jahrzehnt gibt es am Hang sogar eine Beiz, die nicht nur den Eltern als Treffpunkt dient, wenn sich die Kinder am Skihang amüsieren. „Wir machen darin auch viele Anlässe für Vereine“, berichtet Marty. Das „Mugibeizli“ bietet Platz für knapp 30 Personen und neben kalten und warmen Getränken auch Snacks. Bei Skiliftbetrieb immer geöffnet, darf es von den Kindern auch genutzt werden, wenn sie nichts konsumieren. „Die Kinder bekommen aber für 5.- Franken auch etwas zu trinken und etwas Warmes zu essen“, erklärt Marty. Diese günstige Preispolitik zugunsten der kleinen Skifreunde knüpft nach wie vor an den Gedanken der Gründer an und setzt sich in der Preisgestaltung für die Tageskarten fort. Kinder fahren hier für 7.- Franken, Erwachsene für 10.- Franken den Hang hinab.

Eigenleistung wichtig
Dass der Liftbetrieb trotzdem aufrechterhalten werden kann, ist dem Umstand zu zollen, dass die über 20 Helferinnen und Helfer, die den Betrieb, die Pistenpräparation und die Aufsicht gewährleisten, allesamt ehrenamtlich tätig sind. „So viele Helfer brauchen wir auch, damit die über 100 Einsätze gut abgedeckt werden können“, erläutert der Präsident. „Auch die Gemeinde unterstützt uns mit nicht-finanzieller Hilfe, beispielsweise wenn wir Hilfe bei einer Montage benötigen. Das klappt auch nach der Gemeindefusion nach wie vor sehr gut. Die Idee ist geblieben, dass wir etwas vom Dorf für das Dorf machen“, erklärt Marty. „Dabei bringt jeder etwas entsprechend seiner Fähigkeiten ein. Wir finanzieren uns durch diese Eigenleistung und Gönnerbeiträge.“

Marty selbst ist nicht nur wegen seiner eigenen Kinder mit Freude dabei. Als begeisterter Vereinsmensch, der sonst vor allem auch auf dem Fussballplatz anzutreffen ist, geniesst er als begeisterter Skifahrer auch beim Liftdienst die frische Winterluft, wie er erzählt. „Ausserdem trifft man dabei viele Leute aus dem Dorf, die man sonst nicht so oft sieht, wenn man auswärts arbeitet. Der Lift ist auch ein echter Kontaktpunkt. Und dann ist es auch ein wunderbarer Ausgleich zum Job. Wenn es um den Skilift geht, muss niemand etwas repräsentieren. Wir sind einfach alle gemeinsam im Einsatz für die Kinder und bilden dabei ein harmonisches Team.“ So wundert es auch nicht, dass man in personeller Hinsicht keine Probleme hat und sich immer genug Personen finden, die bereit sind, mitzuhelfen.

Der Lift ist jeweils mittwochs, samstags und sonntags von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet. „Während der Festtage und in den Sportferien haben wir einen täglichen Liftbetrieb. Hinzu kommt das Nachtskifahren, das an Freitagen von 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr stattfindet. Einmal im Jahr führt die Interessengemeinschaft gemeinsam mit dem Skiclub und dem Verkehrsverein ein Kinderskirennen durch. Zudem kann die Schule den Lift wie eh und je autonom nutzen.