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Dem digitalen Tsunami mit Humor begegnet

Wir sind überrollt und überfordert vom digitalen „Fortschritt-Tsunami“. Warum erklärte am Samstag Komiker Rob Spence im Kreuz Rapperswil-Jona und sorgte dafür, dass das zahlreiche Publikum aus dem Lachen nicht mehr heraus kam.

Rapperswil-Jona. – Der  beliebte Tausendsassa des Humors, Rob Spence, ist ein Garant für einen amüsanten Abend. Wenn er auf der Bühne steht, gibt es keine Sekunde Langeweile – das ist bekannt.  Am Samstag wurde er seinem guten Ruf im Kreuz Rapperswil-Jona ein weiteres Mal vollumfänglich gerecht.

„Hightech-Internet-Social-Wahn"
Rob Spence beherrscht alle klassischen Disziplinen der humorvollen Bühnenunterhaltung, als wären es seine Aufgaben. Er ist Stand-up Comedian, Clown, Pantomime, Parodist, Körperakrobat und Possenreisser in Personalunion. Und das zeigte er auch am Samstagabend in Rapperswil-Jona erneut. Hier strapazierte er mit seinen unbeschwert wirkenden Erzählungen das Zwerchfell und brachte nicht nur zum Lachen, sondern sorgte auch dafür, dass man sich verstanden fühlte.

Denn der gebürtige Australier und Wahl-Schweizer bringt in seinem nunmehr sechsten Bühnenprogramm den Irrsinn der Digitalisierung auf den Themenplan. Unter dem trefflichen Titel „Echt stark” widmet er sich dem „Hightech-Internet-Social-Wahn". Und dies auf seine unverkennbar, genial physische Art. Voller Humor und niemals ohne Pointe spricht er einer Generation aus der Seele, die nicht zu den „digitalen Ureinwohnern“ gehört, sondern hier und da auch schon einmal überfordert ist. Oder auch einmal mehr. Und das ist unvergleichlich komisch, zumindest wenn Rob Spence davon erzählt. Denn er erklärt die Welt aus seinem Blickwinkel, stellt nicht bloss, sondern entblösst vielmehr den Wahnsinn  der Internet-Moderne. Und dies Schlag auf Schlag, dass es nur so kracht vor Lachen. Dazu trägt auch charmant der perfekte Einsatz von Sprachfindungsstörungen eines „Euter-Beuteltieres” mit „doofen Zähnen“ bei, der auch für Hunde bremst und wie alle anderen auch mit dem Altern zu kämpfen hat. Zudem kommt auch sein Hauptthema nicht zu kurz: Die Schweizer Eigenarten aus seiner Perspektive, von „down under“.

Treffsichere Pointen mit Erfahrung
Rob Spence ist schnell, humoristisch treffsicher und schafft es sogar, dass man sich selbst bei einem altbekannten Kalauer aus seinem Mund noch einmal vor Lachen den Bauch hält. Dabei liefert er nicht einfach eine zusammenhangslose Aneinanderreihung von Gags, sondern erzählt eine in sich schlüssige Geschichte – seine eigene. Dabei kann er nicht nur seine reiche Bühnenerfahrung, die er seit 1984 zunächst als Breakdancer in den Diskotheken Sydneys, als Pantomime und Stuntman und später als Comedian sammelte, punktgenau abrufen.

Er verfügt über einen natürlichen Witz. Das entdeckte auch das Schweizer Publikum spätestens 1991 bei einer erfolgreichen Aufführung am Montreux Comedy Festival. Seither ist er von den Bühnen der Comedy-Szene nicht mehr wegzudenken, moderierte mit „Rob's Comedy Club“ seine eigene Fernsehsendung und wurde spätestens 2001 mit seiner Mitwirkung am Sat1-Erfolgsformat „Wochenshow” in den deutschsprachigen Olymp der TV-Lachgesellschaft gehoben. Mehr als verdient, denn bis heute ist der rastlose Humorist ein Garant für einen amüsanten Abend – ganz wie im Kreuz Rapperswil-Jona am Samstag. Einfach „echt stark”.