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Kinderrechte und Kulinarisches

Anlässlich des Tages der Kinderrechte wurde am vergangenen Samstag in Wattwil beim «Kochen International» nicht nur der Kochlöffel geschwungen, sondern mit einem reichhaltigen Programm zu den Rechten und Pflichten im Kindesalter diskutiert.

Wattwil. Im katholischen Pfarreizentrum Wattwil wurde am Samstag gebraten und gebrutzelt. Auf dem Speiseplan standen Empanadas argentinas, welche die Argentinierin Isabel Frei aus Hemberg mit ihrem Team zubereitete. Anders als sonst bei den Vereinsanlässen von «Kochen International» üblich, standen die Frauen der unterschiedlichsten Nationalitäten dieses Mal nicht zusammen in der Küche, sondern widmeten sich auf unterschiedlichste Weise dem Thema Kinderrechte. Denn dieses Mal ging man in Zusammenarbeit mit der Mütter- und Väterberatung Toggenburg, der Regionalen Fachstelle Integration Toggenburg und den Femmes-Tischen Wattwil anlässlich des Tages der Kinderrechte auf kulinarische Reise mit Informationsbeilage.

Rechte und Pflichten
Der eigentlich am 20. November gefeierte, internationale Gedenktag ist auf die UN-Kinderrechtskonvention zurückzuführen, die am 20. November 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Hierin sind die besonderen Rechte von Kindern und Jugendlichen festgeschrieben. Die Kinderrechtskonvention ist ein weiterführender Teil der Menschenrechtskonvention und heute von den meisten Staaten ratifiziert. In ihr sind allgemeine Prinzipien festgehalten, sowie Schutz-, Förder- und Beteiligungsrechte Minderjähriger benannt. Neben der Nichtdiskriminierung, dem Vorrang des Kindeswohls in der Gesetzgebung und dem Recht jedes Kindes auf Leben, Überleben und Entwicklung, ist hier auch die Berücksichtigung der Meinung des Kindes festgeschrieben.

An diese Grundlage knüpfte man auch bei der Veranstaltung in Wattwil an. So gab es neben dem kulinarischen Highlights auch eine Diskussion zum Thema Kinderrechte und Pflichten. «Zu unseren Koch-Treffen haben wir immer auch eine Gesprächsrunde», erklärte Ina Praetorius vom OK «Kochen International». «Die Themen sind zumeist nah am Alltag und immer ganz unterschiedlich, kommen aber sonst immer aus dem Kreis der Teilnehmerinnen. Dieses Mal haben wir durch diesen speziellen Anlass ein Thema, das von aussen kam.» Doch auch wenn die Rechte und Pflichten der Kinder zunächst etwas juristisch und theoretisch anmuteten, stellte sich schnell heraus, dass diese eben auch den Alltag betreffen und einiges zu sagen und zu besprechen hergeben.

Informationen und Kontakte
Aber auch ganz naheliegende Fragen konnten am Samstagnachmittag geklärt werden. So erlebten die Mütter im wahrsten Sinne bewegende Verse mit dem Bibliotheks-Team und erhielten Informationen über die Spielgruppen, sowie über Betreuungs- und Freizeitangebote für Kinder und Familien im Toggenburg. Nicht zuletzt konnten sie sich austauschen, Kontakte knüpfen und einfach auch einen angenehmen Nachmittag verbringen.

Für die Kinder selbst stellte unter anderem die Waldspielgruppe «Tonaki» mit Kinderschminken und Popcorn vom Lagerfeuer ein spielerisches Programm bereit. In der Grüenau-Turnhalle war Platz zum Toben und ein erlebnisreicher Postenlauf für Kinder und Mütter sorgte dafür, dass alle bis zum Abend den passenden Appetit gesammelt hatten.

 

 

«Wir sind für alle da»*

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Welches Ziel verfolgt die Mütter- und Väterberatung mit ihrer Teilnahme an der Veranstaltung?
   Unser Motto ist ganz klar: «Wir sind für alle da» - egal ob Mütter oder Väter, gleich welcher Nationalität und mit welchem kulturellen Background.  Deshalb ist der Anlass im Rahmen des «Kochen International» für uns optimal geeignet. Denn auch in unserer täglichen Arbeit zeigt sich, dass in Familien mit Migrationshintergrund genau die gleichen Fragen und Sorgen auftreten, wie in Schweizer Familien. Ein anderer kultureller und sprachlicher Hintergrund macht das aber sicher nicht leichter.

Wenn Sie ihre tägliche Beratungsarbeit ansprechen – hat der «Tag der Kinderrechte» in einem Land wie der Schweiz, wo die Rechte der Kinder festgeschrieben sind und nicht mehr erkämpft werden müssen, noch eine Relevanz?
   Ja, auf jeden Fall. Denn Gesetze und Erkenntnisse sind immer nur so viel wert, wie ihre Umsetzung. Man muss sie leben und auch den Kindern vorleben. Deshalb ist es immer gut, wieder einmal aufmerksam zu machen. Zudem darf man nicht vergessen, dass es auch hier genug Kinder gibt, die aus Familien in schwierigen Verhältnissen kommen, aber jedes Kind das Recht hat, in einer gesunden, intakten Familie aufzuwachsen. Deshalb ist manchmal Unterstützung nötig, beispielsweise solche, wie wir sie bieten.

 Sie haben eine Vielzahl von Informationsmaterial mitgebracht – welches Thema liegt Ihnen besonders am Herzen?
  Als konkretes Thema wollen wir heute darauf eingehen, was unter frühkindlicher Förderung zu verstehen ist. Denn dabei geht es nicht darum, dass schon Kleinkinder Englisch lernen oder Schach spielen sollen, sondern darum, wie man sie innerhalb der Familie fördern und teilhaben lassen kann, zum Beispiel im Haushalt, beim Einkaufen usw.

*Christine Louis-Dähler, Mütter- und Väterberatung Toggenburg