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Irrglauben rund um den Pneu

Wenn es um Winterpneus geht, ist nicht nur der Montagezeitpunkt zu beachten. Doch worauf kommt es noch an? Manche Mythen halten sich hartnäckig.

Eigentlich sollten Winterreifen schon lange montiert sein. Erhebungen des TCS aber zeigen ein anderes Bild. Doch trifft dies nicht überall zu. „In der Region wechseln alle unsere Kunden zeitig auf Winterpneus“, erklärt Dragan Bijelic von der Garage Auto Nart AG Ennenda. So hatten 90% Anfang November die passenden Winterreifen bereits montiert. Ausserdem achtet man bei den Garagen auch darauf, dass die Reifen keine Mängel aufweisen. „So empfehlen wir bei unter 5mm Profiltiefe oder einem Alter von mehr als fünf Jahren den Pneu auszutauschen“, erklärt Bijelic.

Hinsichtlich der richtigen Bereifung halten sich aber etliche Mythen vergangener Jahre aufrecht. Ein Irrtum wäre, den Winterreifen im Sommer einfach weiter zu fahren. Rechtlich ist das erlaubt. Doch neben einem höheren Verschleiss haben Winterreifen bei sommerlichen Verhältnissen gegenüber dem Sommer-Pneu das Nachsehen. So kommt ein Fahrzeug mit Sommerbereifung bei einer Vollbremsung auf trockener Fahrbahn wesentlich eher zum Stehen. Auch eine Winterreifenpflicht gibt es in der Schweiz nicht. Doch wird der Fahrzeugführer bei winterlichen Verhältnissen in einen Unfall verwickelt, kann die Versicherung die Leistungen kürzen, da der Fahrzeughalter dazu verpflichtet ist, sein Auto so auszurüsten, dass er dieses in möglichst jeder Situation beherrschen kann.

Spurtreue

Eine der bekanntesten Irrtümer der letzten Jahre ist die alte Weissheit „Die besseren Pneus sollten auf die vordere Achse montiert werden.“ Dieses Gerücht hält sich hartnäckig. Und selbst in einem besseren Wissen bleibt ein ungutes Gefühl den schlechteren Reifen auf die vordere Achse zu montieren, egal ob es sich um ein Front- oder Heckbetriebenes Fahrzeug handelt. Tatsache ist: Für die Spureigenschaften des Autos ist die hintere Achse entscheidend und ein Ausbrechen wird hier verhindert. „Der bessere Pneu gehört eigentlich grundsätzlich nach hinten“, bestätigt auch Bijelic. Eng damit verbunden ist der Mythos, dass zwei Winter-Pneus auf der angetriebenen Vorderachse reichen. Dies mag in der Zugkraft seine Berechtigung haben. Doch fehlt hier wieder die Spurtreue des Fahrzeuges. Das Auto bricht aus.

Zudem entfaltet der Winterreifen sein Können nicht nur auf Schnee. Allein frostige Temperaturen, gepaart mit einer nassen Fahrbahn, machen ihn zum Sicherheitsmuss im Winter. Auch Ganzjahresreifen, welche in der Region ohnehin kaum Käufer finden, sind eher eine Kompromisslösung und ersetzen keinen Winter-Pneu. Der TCS stellte im Test von Ganzjahrespneus sogar fest, dass diese im Winter, wie auch im Sommer schlechtere Ergebnisse erzielen, als die Spezialisten auf diesem Gebiet.

Bei allen Vorurteilen und Mythen bleibt festzuhalten, dass die einzige sichere Lösung Winter-Pneus sind. Diese sollten schon möglichst im Oktober montiert werden, denn der erste Schnee kommt überraschend. Auch ist auf das Alter und die Profiltiefe peinlichst zu achten. Ist der Reifen zu alt, wird er spröde und erreicht nicht mehr den notwendigen Gripp. Das Produktionsdatum findet man auf der Reifenflanke. Es gibt die Woche und das Jahr an. Auch die gesetzlich vorgeschriebene Profiltiefe von 1.6 Millimetern sollte man gerade bei den Winter-Pneus nicht ausreizen. Hier empfiehlt sich ein Wechsel bei spätestens 4 Millimetern.