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Seemänner holen Damen an Bord

Der Männerchor Kempraten lud am vergangenen Samstagabend zum grossen Herbstkonzert. In diesem Jahr stand man aber mit weiblicher Unterstützung und getreu dem Motto als Seemannschor auf der Bühne.

Rapperswil-Jona. Die Aula des Schulhauses Lenggis-Paradies war am Samstagabend fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Grund: Der Männerchor Kempraten hatte zum traditionellen Herbstkonzert geladen. Unter dem Motto „Seemannslieder“ vermochte man das zahlreiche Publikum umgehend mitzureissen.

So wurde auch nicht lange „Seemannsgarn“ gesponnen. Vielmehr wurden nach wenigen Begrüssungsworten die Segel gesetzt und losgesungen. Unter der Leitung von Wolfram Scharf, der den Männerchor seit etwas mehr als zwei Jahren  dirigiert und am Klavier begleitet, bewiesen die Herren aus Kempraten echte Shanty-Chor-Qualitäten. Wer die Augen schloss, wähnte sich schon beim „Heut geht es an Bord“ an der Küste Frieslands und stach gedanklich in See mit „Weit ist das Meer“. Hier wurde den Nordseewellen und der „steifen Brise“ musikalisch Tribut gezollt, doch war man sich jederzeit sicher: „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“.

Spätestens bei „Schön ist die Liebe im Hafen“ gab es kein Halten mehr – da wurde mitgeschunkelt, gelacht und die ersten Besucherinnen und Besucher sangen begeistert mit. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass der Männerchor Kempraten sein Publikum im Griff hatte und mit der eigenen Begeisterung anstecken konnte. So ging es auch beim Freddy Quinn Hit „Seemann, deine Heimat ist das Meer“ oder „D´Chinder vom Kolumbus“ vom Schweizer Liedermacher Peter Reber stimmungsvoll zur Sache und der Männerchor holte ein kleines Stück vom Meer mitten in die Schweiz.

Ladies an Bord
Einen Kontrast gab es dann beim ersten Wechsel auf der Bühne, denn die Herren hatten  feminine Unterstützung eingeladen. Der Frauenchor Rüti-Tann sorgte mit zunächst ganz anderes Liedgut vom klassischen deutschen Volkslied wie „Kein schöner Land in dieser Zeit“ über Mozart bis zum französischen „Serf volant“ für Akzente. Die Frauen gaben am Samstag aber auch ihr Debut im Zusammenspiel mit dem Männerchor Kempraten. Ebenfalls von Scharf dirigiert, sangen sie gemeinsam mit den Gastgebern und dem Publikum Shanties wie „ Wir lieben die Stürme, die brausenden Wogen“, „ Winde weh‘n, Schiffe gehen“ oder das bestens bekannte „Eine Seefahrt, die ist lustig“.

Bei all der Seefahrtromantik musste man aber selbstverständlich auch nicht auf Männerchor-Klassiker verzichten. „Im schönsten Wiesengrunde“ und andere besinnliche Lieder wie „Stets i truure“ waren an diesem Abend einmal gemeinsam mit den Damen zu hören und rundeten das gelungene Konzert ab. Und obwohl oder gerade weil nicht immer alles in höchster Perfektion aber mit so viel Herz vorgetragen wurde, war der Abend mit dem Männerchor Kempraten ein absolut mitreissendes Erlebnis, sodass man sich bereits aufs nächste Jahr freuen und bis dahin gute Proben und „immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel" wünschen kann.